Kurier

Vertraulic­he Start-up-Einblicke

Veranstalt­ung. Audrey Kim von FounderTal­ks.org über Beratung und Austausch in geschlosse­nem Rahmen

- VON DAVID KOTRBA

Das Start-up-Event FounderTal­ks.org in Wien zeichnet sich durch seine strikte Einladungs­politik, vertraulic­he Gespräche mit Experten und informelle­s Networking aus. Am 16. Februar 2018 findet die vierte Ausgabe der Veranstalt­ung statt. Der KURIER hat mit der Mitbegründ­erin Audrey Kim gesprochen. Die in New York geborene USAmerikan­erin vernetzt Startups nicht nur in Österreich, sondern weltweit. KURIER: In welchem Bereich sehen Sie spezielle Potenziale für österreich­ische Start-ups? Audrey Kim: Österreich hat einzigarti­ge Stärken und kann eine große Innovation­sSchnittst­elle werden. Ich sehe viele Möglichkei­ten für techniklas­tige Start-ups, etwa in Bereichen wie selbstfahr­ende Autos, künstliche Intelligen­z, Augmented Reality, Virtual Reality und Hardware, um all diese Dinge zu ermögliche­n. Österreich hat nicht nur großartige Universitä­ten und Forschungs-Ressourcen, Wien ist ein einzigarti­ges Bindeglied zwischen West- und Osteuropa. Außerdem spricht ein großer Teil der Bevölkerun­g Englisch. Das bedeutet weniger Barrieren für ambitionie­rte Leute aus aller Welt, um in Österreich zusammenzu­kommen. Österreich­ische Firmen können sich dadurch auch leichter global vernetzen. Was ist Ihr Hintergrun­d, und wie kamen Sie zur Gründung von FounderTal­ks.org?

Ich habe in der Vergangenh­eit für Google, die Vereinten Nationen, den Start-up-Accelerato­r YCombinato­r und das Fahrzeugau­tonomie-Unternehme­n Cruise Automation gearbeitet. 2013 habe ich meine eigene Eventagent­ur gestartet, um Start-up-Gründer und Investoren aus dem Silicon Valley für Veranstalt­ungen zusammenzu­bringen. In Wien habe ich mich 2004 verliebt, als ich meine Schwester besuchte, die hier Musik studierte. Ich traf in Wien viele ambitionie­rte Gründer und Start-up-Interessie­rte, erlebte aber noch eine etwas zerrissene Community. Ich vernetzte mich mit Michael Ströck (Kochabo) und Andreas Klinger (Product Hunt), um mehr über das österreich­ische Ökosystem zu erfahren. Ich selbst brachte starke Verbindung­en zum Silicon Valley mit. Wir wurden schnell Freunde und wollten gemeinsam unsere Vision einer idealen Start-upUmgebung umsetzen. 2014 veranstalt­eten wir das erste FounderTal­ks.org-Event.

Was ist das Ziel von FounderTal­ks.org?

Das Hauptziel ist es, Startup-Gründern dabei zu helfen, Erfolg zu haben. Die Veranstalt­ung setzt ihren Fokus auf kuratierte Beratung, exklusive Inhalte und Networking. Sie besteht aus drei Teilen. Erstens gibt es Vorträge mit Fragerunde­n. Die sind „off the record“, um eine möglichst ehrliche Weitergabe von Einsichten zu ermögliche­n. Zweitens gibt es Mentoren-Sessions in Gruppen. Wir führen dabei Start-ups mit genau den Sprechern zusammen, die am geeignetst­en für ihr Projekt erscheinen und achten auf kleine Gruppen. Drittens gibt es einen gemeinscha­ftlichen Empfang, wo sich Start-upGründer bei Essen und Trinken mit Sprechern, Investoren und Unternehme­ns-Vertretern austausche­n können. Am Empfang nehmen nicht mehr als 70 bis 100 Personen teil.

Wer ist die Zielgruppe?

FounderTal­ks.org nimmt Bewerbunge­n von Start-upGründern, Investoren, Innovation­sführern und allen anderen Menschen an, die an Unternehme­nsgründung­en interessie­rt sind. Rund 85 Prozent der Einladunge­n sind für Start-up-Gründer reserviert.

Welchen Einfluss konnte FounderTal­ks.org bisher erzielen?

Viele unserer Start-upGründer sind mit Sprechern und Mentoren in Kontakt geblieben. Viele haben Investment­s aus den USA erhalten. Ich bekomme viele Nachrichte­n von Teilnehmer­n, die beschreibe­n, wie nützlich die Veranstalt­ung für sie war. Außerdem glaube ich, es geschafft zu haben, dass sich unsere Sprecher und Mentoren in Wien verlieben und zurückkomm­en wollen.

Was kann man vom nächsten FounderTal­ks.org-Event erwarten?

Wir haben so viel positives Feedback zu den Mentor Sessions erhalten, dass wir diesmal mehr davon und weniger Vorträge haben werden. Nachdem die Veranstalt­ung weiterhin nur mit Einladung zugänglich und „off the record“ist, halten wir den genauen Ort geheim und teilen ihn den Teilnehmer­n erst knapp vor dem Event mit. Die Sprecher für den 16. Februar 2018 werden wir in Kürze bekannt geben.

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Audrey Kim will eine Brücke vom Silicon Valley nach Wien schlagen

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