Herrn Yusophs Gespür für Holz
Nut & Feder. AWS-Förderungen verbinden Wirtschaftlichkeit und soziale Mission
Sein Ziel ist klar: Yusoph statt Ikea! Yusoph Drameh hat das, was man „guten Schmäh“nennt. Mit einem breiten „Servas“kommt der 31-jährige Gambier in die Tischlerwerkstatt von Nut & Feder und macht sich an die Arbeit an dem, was er den „Sessel für die Kaiserin Maria Theresia“nennt.
„Ich liebe Holz“, sagt er. eines Tages möchte Yusoph Drameh seine Liebe zum Beruf machen und eine eigene Tischlerei eröffnen: „Yusoph statt Ikea!“Eine wichtige Etappe auf dem Weg dorthin hat Drameh, der in Gambia eine Tischlerlehre gemacht hat, schon fast in der Tasche: die Arbeitserlaubnis. Der Weg zur eigenen Werkstatt wird dennoch ein weiter sein.
Yusoph Drameh ist einer von zwölf aus ihren Ursprungsländern geflüchteten Menschen, die in der Tischlerwerkstatt von „Nut & Feder“(das sind Begriffe aus der Holzverarbeitung), daran arbeiten, eine Perspektive auf dem österreichischen Arbeitsmarkt zu bekommen.
Ihre Schicksale und Fluchtgründe sind verschieden, sie alle suchten Schutz in Österreich. Nachzulesen sind ihre Geschichten auf der Homepage von „Nut & Feder“.
Initiator des Social Business-Projekts ist Christian Penz. „Ich habe bei Ute Bock allein stehende geflüchtete Männer betreut und rasch gemerkt, dass die Leute nicht nur ein Dach über dem Kopf brauchen, sondern auch eine sinnvolle Beschäftigung. Gemein- sam mit befreundeten Architekten haben wir die Idee entwickelt, geflüchteten Menschen durch Handwerk eine Perspektive auf dem Arbeitsmarkt zu geben, um so eine soziale Mission mit einer wirtschaftlichen zu verbinden. Wir verstehen uns auch als Plattform für Designer, die ihre Ideen verwirklichen möchten und dazu Produktionsmöglichkeiten mit sozialem Mehrwert suchen.“
In der Werkstatt im 15. Bezirk sowie in der CREAU in der Leopoldstadt arbeiten Männer wie Yusoph mit einschlägiger Vorbildung, aber auch solche wie Ugo Umeh, die die Tischlerei an Ort und Stelle lernen, nun an Werkstücken verschiedener DesignerInnen. So entstehen unter Anleitung von Profis hochwertige Möbel aus heimischen Materialien – jederzeit auch auf Maß zu bestellen. Aus dem Verein Ute Bock gewachsen, hat sich das Unternehmen im Februar selbstständig gemacht – wesentlich unterstützt vom Austria Wirtschaftsservice, der Förderbank des Bundes. Weitere soziale Unternehmen, die vom aws gefördert werden, sind hier abruf bar: