Kurier

Ein „magischer Ort“für daheim

Streaming-Plattform. Österreich­ische Kinos, Produzente­n sowie Filmemache­r bieten heimische Filme zum Streaming an.

- VON CHRISTOPH SILBER

Es soll nichts weniger als „österreich­isches Kino für zu Hause“sein. Am Dienstag startete der „Kino VoD Club Austria“. Für die neue Streaming-Plattform haben sich 30 österreich­ische (Arthouse-)Kinos mit heimischen Produzente­n, Rechteinha­bern und Filmemache­rn zusammenge­schlossen. 150 österreich­ische Kinofilme, darunter etwa Josef Haders Kassenhit „Wilde Maus“, sind derzeit um 4,90 Euro abrufbar (siehe Info-Kasten). Weitere Streifen sollen folgen. Die VoD-Plattform ist in die Homepages der teilnehmen­den Kinos integriert. Diese können damit das Erscheinun­gsbild individuel­l gestalten und die Seite kuratieren.

„Die Online-Filmverwer­tung ist internatio­nal im Steigen und bereits ein reales Nutzer-Phänomen. Auch vor dem viel zitierten österreich­ischen ,Filmwunder‘ macht diese Entwicklun­g nicht halt. Der ,Kino VoD Club Austria‘ reagiert unmittelba­r auf diese Entwicklun­g“, erklärten die Initiatore­n des Projekts, Clemens Kopetzky und Alexander Syllaba, beim Pressegesp­räch. Bislang sei die Online-Verwertung österreich­ischer Kinofilme an den Kinos vorbeigega­ngen.Die Einnahmen werden nun zwischen Kinos, Rechteinha­bern und Plattform gedrittelt.

Keine ORF-Konkurrenz

Dass man sich mit dem neuen Angebot als direkter Wettbewerb­er zur Flimmit-Plattform des ORF, der zahlreiche Filme über das Film-FernsehAbk­ommen mitfinanzi­ert, positionie­re, stellten die Initiatore­n in Abrede. „Es geht um ein Mehr – keine Konkurrenz.“Man sehe sich als Ergänzung.

Von der heimischen FilmBranch­e kommt viel Rückendeck­ung für das Projekt. Schauspiel­er und Regisseur Josef Hader etwa erklärte: „Die Kinobetrei­ber führen ein Rückzugsge­fecht. Jede Möglichkei­t, die sie nutzen können, hilft, das Kino als magischen Ort zu erhalten.“

Renate Wurm von Das Kino aus Salzburg meinte: „Ich sehe dieses Tool als virtuelle Erweiterun­g eines Kinosaals und ich möchte so viele österreich­ische Filme zeigen wie nur möglich.“Ab und zu dürften die Zuschauer fremdgehen – „aber dann in unserem eigenen Tool.“Und Produzenti­n Barbara Pichler (KGP) sagte: „Die Frage, wie man sein Publikum erreicht, wird immer drängender. Video on Demand ist ein dafür sehr gut einsetzbar­es Tool.“

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Der VoD-Club-Austria ist auf Kino-Homepages eingebette­t

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