Ein „magischer Ort“für daheim
Streaming-Plattform. Österreichische Kinos, Produzenten sowie Filmemacher bieten heimische Filme zum Streaming an.
Es soll nichts weniger als „österreichisches Kino für zu Hause“sein. Am Dienstag startete der „Kino VoD Club Austria“. Für die neue Streaming-Plattform haben sich 30 österreichische (Arthouse-)Kinos mit heimischen Produzenten, Rechteinhabern und Filmemachern zusammengeschlossen. 150 österreichische Kinofilme, darunter etwa Josef Haders Kassenhit „Wilde Maus“, sind derzeit um 4,90 Euro abrufbar (siehe Info-Kasten). Weitere Streifen sollen folgen. Die VoD-Plattform ist in die Homepages der teilnehmenden Kinos integriert. Diese können damit das Erscheinungsbild individuell gestalten und die Seite kuratieren.
„Die Online-Filmverwertung ist international im Steigen und bereits ein reales Nutzer-Phänomen. Auch vor dem viel zitierten österreichischen ,Filmwunder‘ macht diese Entwicklung nicht halt. Der ,Kino VoD Club Austria‘ reagiert unmittelbar auf diese Entwicklung“, erklärten die Initiatoren des Projekts, Clemens Kopetzky und Alexander Syllaba, beim Pressegespräch. Bislang sei die Online-Verwertung österreichischer Kinofilme an den Kinos vorbeigegangen.Die Einnahmen werden nun zwischen Kinos, Rechteinhabern und Plattform gedrittelt.
Keine ORF-Konkurrenz
Dass man sich mit dem neuen Angebot als direkter Wettbewerber zur Flimmit-Plattform des ORF, der zahlreiche Filme über das Film-FernsehAbkommen mitfinanziert, positioniere, stellten die Initiatoren in Abrede. „Es geht um ein Mehr – keine Konkurrenz.“Man sehe sich als Ergänzung.
Von der heimischen FilmBranche kommt viel Rückendeckung für das Projekt. Schauspieler und Regisseur Josef Hader etwa erklärte: „Die Kinobetreiber führen ein Rückzugsgefecht. Jede Möglichkeit, die sie nutzen können, hilft, das Kino als magischen Ort zu erhalten.“
Renate Wurm von Das Kino aus Salzburg meinte: „Ich sehe dieses Tool als virtuelle Erweiterung eines Kinosaals und ich möchte so viele österreichische Filme zeigen wie nur möglich.“Ab und zu dürften die Zuschauer fremdgehen – „aber dann in unserem eigenen Tool.“Und Produzentin Barbara Pichler (KGP) sagte: „Die Frage, wie man sein Publikum erreicht, wird immer drängender. Video on Demand ist ein dafür sehr gut einsetzbares Tool.“