Krach zwischen „ZiB“und „Report“nach Rede
Medienpolitik. Im ORF hängt seit Montagabend der Haussegen ordentlich schief. Grund dafür ist die Dankesrede zum Walther-Rode-Preis von „Report“-Chef Robert Wiesner, in der er die „Zeit im Bild“-Innenpolitikredaktion indirekt attackierte.
Er brachte ein Beispiel eines ÖVP-Mannes, der versucht habe, eine Nachricht in eine bestimmte Richtung zu drehen. Dessen Botschaft lautete laut Wiesner: „Man sollte bloß nicht übersehen, dass SPÖ-Chef Kern in seiner Pressekonferenz soeben gesagt habe, sein Plan A sei sogar für seine eigenen Wähler zu schwer zu verstehen.“In der „Report“-Redaktion habe man „über den mäßig raffinierten Versuch, uns einen Spin anzudrehen“gelächelt. „In den Qualitätszeitungen findet sich keine Spur davon, aber in einer Sendung im ORF klingt's ganz ähnlich. Das ist dann nicht mehr lustig.“Offenbar hatte die Be- merkung auf die „Zeit im Bild“abgezielt, wo der Sager in einem Beitrag unterkam und Innenpolitikchef Hans Bürger in einer Analyse ebenfalls auf die Komplexität des Plan A zu sprechen kam.
Wiesner sagte auch: „Der Preis wäre jedenfalls zu hoch, denn wer sich einer politischen Gruppe als Freund anbietet, darf sich nicht wundern, wenn die dann ständig Freundschaftsdienste von ihm verlangt. Und wer sich andient, wird als Diener weiterleben müssen.“Zum KURIER sagte Wiesner: „Das ist mein Credo. Ob das Beispiel jetzt das beste oder das schlechteste dafür war, das ist für mich zweitrangig.“
Bürger zeigte sich gegenüber dem Standard fassungslos über die Anspielungen. Dem Vernehmen nach hat er sich bei ORF- Chef Alexander Wrabetz beschwert. Die Auswahl über Zitate sei jedenfalls durch die Redakteure erfolgt. Armin Assinger hat auf ORF2 wieder einmal die Pole Position für den nächsten Fernsehmontag geholt. Kennen Sie den schon? Der Witzestammtisch auf Puls 4 holt auch diesen Montag den privaten Quotensieg.