Das Klima retten mit Pariser Neue CO2-Formel.

Die aktuelle Methode zur Berechnung des TreibhausgasAusstoßes hält Gerfried Jungmeier von Joanneum Research für veraltet, sie bestrafe erfolgreiche Industrieländer. Er fordert eine konsumbasierte Formel.

Es ist wie bei Mikado: Wer was bewegt, hat verloren.

Umgelegt auf die Treibhausgasemissionen heißt das: Bundesländer, die mehr Industrie haben, stehen schlecht da. Ihr Treibhausgasausstoß pro Einwohner und Jahr ist deutlich höher. Dementsprechend hat Wien in Österreich mit 4,4 t CO2-Äqui- valent pro Kopf und Jahr den geringsten Treibhausgasausstoß und Oberösterreich mit erfolgreicher Industrie (z.B. Stahl-, Auto- und Papierindustrie) mit 15 t den höchsten

Ungerecht

Diese Berechnungsmethode hält Gerfried Jungmeier, Wissenschafter am Joanneum Re- search Institut in Graz, für veraltet. „Sie bestraft diejenigen, die was produzieren.“Dabei ist eine erfolgreiche Industrie ganz im Sinne sowohl des Staates wie der Nachhaltigkeit, geht es dabei doch um viele Arbeitsplätze und Einnahmen.

Neuer Berechnungsansatz

Auf dem A3PS-Kongress des Innovationsministeriums stellte Jungmeier einen neuen Ansatz vor: Dabei wird der CO2-Ausstoß entsprechend dem Lebensstil der Einwohner eines Landes berechnet. Mitberücksichtigt werden dabei auch die Produktion, der Ver- und Betrieb sowie die Entsorgung bzw. Verwertung eines Produkts.

Laut Jungmeier wird der Treibhausgas-Ausstoß von vier Faktoren beeinf lusst: dem Emissionsfaktor der Energieeffizienz, die beide vom jeweiligen Energiesystem (Ökostrom etc.) abhängen den Leistungen pro Person (seinem Lebensstil) der Anzahl der Menschen.

Aufschlüsselung

Auf den berühmten Warenkorb umgelegt, der für die Berechnung der Inflation genommen wird und einen Wert von 10 € darstellt, ergibt dies laut Jungmeier 4 kg CO2-Äquivalent, was wiederum rund 20 km mit einem Pkw entspricht.

Insgesamt kommt der Grazer Wissenschafter mit der Lebensstil-basierten Rechenmethode auf einen mittleren Ausstoß von 13 bis 15 t CO2-Äquivalent pro Einwohner und Jahr, davon entfallen Gerfried Jungmeier