Kaufrausch, Kino und Kaffee
Einkaufszentren. Entertainment wird wichtiger, sagt der neue SCS-Chef
Der Siegeszug des Black Friday ist nicht aufzuhalten, meint Nicola Szekely, Österreich-Chef von Unibail-Rodamco. Ins Reich des französischen Immobilienkonzerns mit europaweit 71 Shoppingcentern, gehören auch die zwei größten Österreichs: das Donau Zentrum in Wien und die Shopping City Süd in Niederösterreich. „Bei einigen unserer Händler ist der Black Friday bereits jetzt der umsatzstärkste Tag im Jahr, bei anderen ist ein starker Trend dahingehend zu erkennen“, erklärt Szekely.
Events und Lokale
Das Weihnachtsgeschäft laufe heuer gut an, die Frequenzzahlen und die Umsätze in der SCS und im Donau Zentrum würden sich gut entwickeln, so der gebürtige Grazer, der seit September bei Unibail-Rodamco arbeitet. Dennoch müssen sich auch Shoppingcenter-Betreiber immer mehr einfallen lassen, um die Umsätze am Laufen zu halten. Die Schlagwörter heißen „Events“und „Gastronomie“, die Menschen möchten unterhalten werden. Shoppen können sie schließlich auch bequem zu Hause auf der Wohnzimmercouch.
Einkaufszentren reagieren: Waren 2013 noch neun Prozent der SCS für Lokale reserviert, sind es nun schon elf Prozent und es werden bald noch mehr sein. Mehr Lokale, längere Aufenthaltsdauer, lautet die Formel der Manager. Neu ist, dass die Gastro-Flächen nicht mehr den internationalen Ketten allein vorbehalten sind. „Die Menschen wollen in den Shoppingcentern auch jene Lokale finden, die sie von den Bobo-Bezirken kennen“, sagt Szekely. Dass in allen Einkaufszentren von Oslo bis Athen die gleichen Fastfoodketten Burger braten und die gleichen T-Shirts in den Filialen der großen Textilhandelsketten hängen, sei zu wenig. Gefragt sei wieder mehr Lokalkolorit, meinen Experten.
Autosuche per App
Was Kunden wollen, versucht der Unbail-Rodamco-Konzern in Paris mit Hilfe diverser Start-up-Kooperationen herauszufinden. Experimentiert wird unter anderem mit Kreditkarten, die gleichzeitig auch als Kundenkarte für eine Vielzahl von Handelshäusern benutzt werden können.
Die direkte Verbindung zum Kunden schafft aber wohl das Smartphone. So hilft eine App gestressten Einkäufern in der SCS, ihr Auto im überfüllten Parkhaus wieder zu finden. Ein Kundenservice, das gut ankommt, sagt Szekely.