Rückgang: Immer weniger junge Menschen greifen zur Zigarette
Bilanz. Durchwachsen – so lässt sich der am Mittwoch präsentierte Drogenbericht 2017 zusammenfassen. Martin Busch, Drogenexperte der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG), präsentierte positive, aber auch weniger erfreuliche Fakten über den Konsum schädlicher Substanzen.
Erfreulich ist vor allem die Entwicklung beim Rauchverhalten der 15-Jährigen. „Der Anteil der täglich Rauchenden hat sich bei den 15-jährigen Schülern etwa halbiert“, sagt Busch. Trotzdem liegen die österreichischen Jugendlichen beim Tabakkonsum weiterhin über dem europäischen Durchschnitt. Das gilt auch für die Gesamtbevölkerung mit einem Raucheranteil von 24 Prozent. In den EU-28-Ländern sind es 19 Prozent, in Schweden zum Beispiel nur noch zehn Prozent.
Opiate
Positiv sieht die GÖG ebenso die Situation beim Opiatkonsum der unter 25-Jährigen. „Zwischen 1999 und 2005 stieg die Anzahl der 15- bis 24-Jährigen mit risikoreichem Opioidkonsum ziemlich stark an. Von 2005 bis 2015 sind das aber wesentlich weniger Personen geworden.“Mittlerweile befinden sich österreichweit rund 60 Prozent (Ende 2016: 18.222 Patienten) aller Opiatabhängigen in Substitutionstherapie. Hier gibt es laut den Experten aber offenbar Probleme, diese Rate weiter zu erhöhen. Positiv ist für Busch noch ein anderer Trend: Es existieren nämlich keine Hinweise dafür, dass Drogenkonsumenten von Opiaten auf andere illegale Drogen oder neue psychoaktive Substanzen umsteigen.
Weniger erfreulich ist die Anzahl der Drogentoten im vergangenen Jahr. Sie stieg 2016 erneut an. „2015 waren es 153, 2016 dann 165“, sagte GÖG-Expertin Judith Anzenberger. Sieben der Todesfälle waren auf Ecstasy-Gebrauch zurückzuführen.