Kurier

Thiem, eine 1-a-Servicekra­ft

Australian Open. Der 24-Jährige verlor beim Sieg über Pella kein einziges Aufschlags­piel und steht in Runde zwei

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Vorneweg ein Blick zurück: Am 20. Jänner 2015 unterlag Dominic Thiem in der 1. Runde der Australian Open dem Spanier Roberto Bautista Agut in vier Sätzen.

Dies ist insofern ein denkwürdig­es Datum für den Niederöste­rreicher, weil es bis heute seine letzte Erstrunden-Pleite bei einem GrandSlam-Turnier war.

Und vorerst bleibt. Gestern erreichte der Weltrangli­sten-Fünfte zum zwölften Mal in Folge zumindest die zweite Runde bei einem Major. Und dies ohne große Gefahren überstehen zu müssen. Der 24-Jährige schlug den 27-jährigen Argentinie­r Guido Pella unaufgereg­t mit 6:4, 6:4, 6:4 und zeigte sich danach sehr zufrieden. „Ich war wieder richtig fokussiert und habe in engen Phasen sehr gut gespielt, ganz besonders bei den Breakbälle­n.“

Guter Auftakt

Der Schlüssel zum Erfolg war der Aufschlag, der auch seinen Trainer Günter Bresnik beeindruck­te. „Das Service war sensatione­ll, dass er kein einziges Break kassierte, sagt alles.“Bresnik war auch mit dem Gesamtbild recht glücklich. „Für eine erste Runde war das schon sehr gut“, sagt der 56-Jährige, räumt aber ein: „Auf der Grundlinie ist noch Luft nach oben.“

Vor allem die Stimmung auf Court 2 gefiel Österreich­s Ass an diesem Abend. „Hier sitzen die Fans ganz nah am Spielfeld, das war geil.“Für Standing Ovations sorgte er selbst zu Beginn des dritten Satzes, als er vielleicht schon vorzeitig für den Schlag des Turniers sorgte. Da gelang ihm mit einem Tweener (ein Schlag durch die Beine) von der Grundlinie der spektakulä­rste Punkt des Spiels.

Die wichtigste Erkenntnis: Thiem hat seine Verkühlung endgültig ausgestand­en, wie er bestätigte: „Ich bin wieder 100-prozentig fit, habe zum Glück nur zwei Tage Fieber gehabt. Aber die Australian Open kamen keinen Tag zu früh. Gottlob war es nicht so heiß. Für Donnerstag wird aber Hitze angesagt.“Thiem hat also den Wetterberi­cht für morgen studiert (bis zu 40 Grad werden prognostiz­iert, Melbourne wird wieder zu „Melburn“), den Gegner nimmt er heute unter die Lupe.

Am morgigen Donnerstag ist er nämlich zum zweiten Mal in Melbourne gefordert. Da wartet der US-Qualifikan­t Denis Kudla, Nummer 190 der Welt. Das bislang einzige Duell gewann der Niederöste­rreicher vor zwei Jahren in Brisbane klar 6:3, 6:2.

Schlechte Serie

Thiem hat also einen Tag Zeit, um seine Freundin Kristina Mladenovic zu trösten. Die Französin, Nummer elf der Welt, unterlag der Rumänin Ana Bogdan 3:6, 2:6. Es war ihre 14. Niederlage en suite seit Sommer. „Sie braucht nur ein gutes Match, dann kann sie es wieder umdrehen“, macht Thiem Mut.

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