Mühsame Rettung aus Höhlensystem
Wassereinbruch schneidet Rückweg ab. Acht Männer sitzen seit Sonntag fest und müssen abwarten
Acht Männer sind seit dem frühen Sonntagmorgen im Hölloch im Muotathal im Kanton Schwyz eingeschlossen. Sie wurden auf einer zweitägigen Biwak-Expedition von einem Wassereinbruch überrascht – und können vermutlich erst am Wochenende gerettet werden. Die sieben Touristen und ihr Höhlenführer sind zwischen 25 und 55 Jahren alt. Ihnen geht es den Umständen entsprechend gut. Verletzt ist niemand.
Die Männer halten sich nach Angaben des Organisators der Höhlenexpedition in einem gut und ausreichend mit Nahrung und Medikamenten ausgerüsteten Touristenbiwak auf. Es sei wie auf einer Berghütte, mit Toiletten, Tisch und Sesseln.
Einsatzkräfte der Rettungskolonne Muotathal kämpften sich auf einem extrem schwierigen Weg zu ihnen durch. Sie stiegen rund 300 Höhenmeter durch teils nasse Schächte ab und er- reichten nach gut acht Stunden die Gruppe. Dieser zweite Weg kommt als Rückweg für die Eingeschlossenen aber nicht in Frage, weil er viel zu anspruchsvoll ist, sagte Franz Auf der Maur von der Speleo-Secours Schweiz.
Das Hölloch im schwyzerischen Muotathal gilt als eines der größten Höhlensysteme der Welt. Immer wieder werden Höhlenbesucher eingeschlossen – meistens im Winter, der sich wegen des tiefen Wasserstandes am bes- ten für Expeditionen eignet. In der Höhle hat es zur Zeit sechs Grad. Die Männer haben aber genug Biwakmaterial bei sich und seien gut versorgt. Die Retter brachten ihnen Akkus für die Stirnlampen mit, machten sich dann aber wieder auf den Weg zurück. Ein neues Team erreichte sie am Mittwoch und brachte Briefe von Angehörigen. Angeblich gab es zum Essen Fondue. Bis das Wasser abgeronnen ist, gibt es v oerst keinen Weg hinaus.