Österreich nimmt bei der Premiere gleich den Gruppensieg ins Visier
Nations League. Österreich trifft im Herbst 2018 auf Bosnien-Herzegowina und Nordirland. Foda ist zufrieden.
Nein, die Auslosung zur UEFA Nations League in Lausanne war für Österreich kein Grund zur Klage. Tschechiens Ex-Internationaler Vladimir Smicer hatte für das ÖFB-Team, das in der FIFA-Weltrangliste derzeit auf Rang 29 liegt, BosnienHerzegowina (Platz 38) und Nordirland (Rang 25) als Gegner parat.
ÖFB-Teamchef Franco Foda, der sein Pflichtspieldebüt am 11. September in Bosnien geben wird, meinte zu den Gegnern: „Bosnien-Herzegowina und Nordirland sind zwei gute, attraktive Gegner. Nordirland hat eine sehr gute WM-Qualifikation gespielt, ist in den Play-Offs nur knapp an der Schweiz gescheitert. Sie spielen einen sehr schnellen, robusten Fußball, sehr zweikampf betont. Bosnien-Herzegowina hat mit Robert Prosinecki einen neuen Teamchef und spielt traditionell einen schönen, attraktiven Fußball, technisch sehr versiert.“Verbandschef Leo Windtner betonte: „Es hätte schlimmer kommen können. Aber wir werden die Gegner nicht unterschätzen.“
Foda setzt sich hohe Ziele: „Die Nations League hat für den gesamten ÖFB einen hohen Stellenwert. Wir werden die Sache sehr ernst nehmen. Wir gehen mit dem Ziel heran, Gruppensieger zu werden.“
Gutes Los
Österreich wurde in Liga B aus dem ersten Topf gezogen. Als mögliche Gegner hätten auch die WM-Starter Dänemark und Schweden oder Duelle mit Irland, die Ukraine oder die Türkei gewunken. Mit Bosnien und Nordirland warten aber an- genehmere Kontrahenten – auch wenn die direkte Bilanz jeweils nicht die beste ist.
Gestartet wird die Nations League Anfang September, zu Ende geht sie im November 2018. Die DreierGruppe wird in Hin- und Rückspiel ausgespielt, der Sieger steigt in die prominent besetzte Liga A auf. Dies ist auch Ziel von Foda. „Wir wollen wie immer das Optimum herausholen und gehen klar mit dem Ziel rein, den ersten Platz zu belegen“, sagte der Deutsche.
EM-Chance
Immerhin winkt über den Gruppensieg in der Nations League auch ein Startplatz für die EM-Endrunde 2020. Aus jeder der vier Ligen qualifiziert sich eine Nation für das Turnier in zwei Jahren.
Die reguläre Qualifikationsphase für die nächste EM startet im März 2019. Bis dahin dient Foda die Nations League als ideale Bühne. „Wettbewerbsspiele sind immer das Wichtigste im Fußball. Die Nations League ist für uns ein wichtiger Faktor, wir werden das sehr ernst nehmen“, kündigte der NeoTeamchef an.
Österreichs Gegner in der Nations League haben die Auslosung mit Wohlwollen zur Kenntnis genommen. „Wir können mit der Auslosung zufrieden sein, auch wenn kein Gegner leicht ist. Aber wir können gegen diese Kontrahenten bestehen. Wenn ich mir die anderen Gruppen ansehe, könnte man sagen, dass es gut gelaufen ist“, meinte Bosniens Teamchef Robert Prosinecki in Lausanne. Nordirlands Trainer Michael O'Neill, dessen Vertrag bis 2024 verlängert wurde, sprach ebenfalls von einer „guten“Auslosung. „Österreich ist ein Land, in dem wir uns auf die EURO (2016, Anm.) vorbereitet haben. Es ist schön, dort nun wettbewerbsmäßig anzutreten.“
Die Auslosung hatte für die Fußballfans auch eine Traumgruppe parat: Deutschland spielt gegen Frankreich und die Niederlande. Die Klassiker erfreuen Joachim Löw. „Endlich mal kein Losglück. Gott sei Dank.“