Ein „ganzer Blumenstrauß“zum 100. Geburtstag
Jubiläum. Zum Gedenken an Gottfried von Einem arbeiten die Staatsoper und das Theater an der Wien zusammen
Es war eine denkwürdige Premiere. Erstmals in ihren jeweiligen Amtszeiten saßen Staatsoperndirektor Dominique Meyer und Theater-ander-Wien-Intendant Roland Geyer gemeinsam auf einem Podium, um eine bemerkenswerte Kooperation bekannt zu geben. Das Gedenken an die 100. Wiederkehr des Geburtstags des großen Komponisten Gottfried von Einem machte dies möglich.
Immerhin präsentieren das Theater an der Wien und die Wiener Staatsoper gleich zwei der bedeutendsten VonEinem-Opern in Neuproduktionen. So hat im Theater an der Wien am 16. März „Der Besuch der alten Dame“(Libretto: Friedrich Dürrenmatt) in der Regie von Keith Warner Premiere; das Haus am Ring zieht am 24. März mit „Dantons Tod“(Text: Boris Blacher und Gottfried von Einem in der Inszenierung von Josef Ernst Köpplinger) nach.
Das Besondere: Erstmals gibt es ein Kombiticket. Für eine gekaufte Eintrittskarte in einem der beiden Häuser gibt es beim Kauf eines Vollpreistickets in der jeweils anderen Spielstätte eine Ermäßigung von 30 Prozent.
„Nachteil“
Wer bereits für beide Produktionen Vollpreiskarten gekauft hat, kann (bei Vorlage beider Eintrittskarten) entweder für die Staatsopernkarte oder für jene im an der Wien einen Gutschein im Wert von 30 % des bezahlten Vollpreises in Anspruch nehmen. „Das geht vermutlich zum Nachteil der Staatsoper aus“, so Meyer, der für „Dantons Tod“auch eine zweite Spielserie im März 2019 vorgesehen hat. Geyer betonte, dass „beide Häuser seit Jahren hinter den Kulissen eng zusammenarbeiten“und dass Keith Warners Regie auch ein Kommentar zur aktuellen Weltpolitik von den USA eines Donald Trump bis zur österreichischen Innenpolitik sein werde.
Die „Alte Dame“singt Katarina Karneus; Michael Boder dirigiert das RSO. Am Ring gibt Wolfgang Koch den Danton; am Pult steht die Finnin Susanna Mälkki. Ebenfalls am Ring wird es eine Einem-Ausstellung geben, in der Walfischgasse ein Gespräch mit dessen Witwe Lotte Ingrisch, auf CD erscheint ein Mitschnitt der Uraufführung der „Alten Dame“. Meyer: „Wir wollen einen ganzen Blumenstrauß präsentieren.“