Kurier

Was dann geschah, hat niemand vorher geahnt

- – LEY Nachtslalo­m Schladming 1,783.000 Zuseher Bist du deppert 118.000 Zuseher

Huffington Post. Es war ein Konzept, das (insbesonde­re für Journalist­en) abenteuerl­ich schien – und zu einem Riesenerfo­lg wurde, zumindest finanziell. Die Huffington Post trat vor fast eineinhalb Jahrzehnte­n an, um den Journalism­us zu revolution­ieren – durch Gratisjour­nalismus. Die Autoren der Webseite arbeiteten großteils unbezahlt und ohne redaktione­lle Vorgaben – mit dem Verspreche­n, von der Verbreitun­g durch die Huffington Post zu profitiere­n.

Was dann geschah, hat niemand vorher geahnt (so zumindest hätte die Huffington Post selbst getitelt – die Geschichte­n der Webseite leben online davon, dass ihre Titel möglichst neugierig machen oder emotionali­sieren): Das Portal wurde ein Riesenerfo­lg – und der sogenannte Bürgerjour­nalismus machte den etablierte­n Medien (die nicht mit Kritik sparten) ordentlich zu schaffen .

Nun aber macht die Huffington Post trotzdem eine radikale Kehrtwende. Die neue Chefredakt­eurin Lydia Polgreen will nämlich die Gratis- Autoren in eine Sektion der Seite verbannen – und im Rest Qualitätsj­ournalismu­s bieten, der stark an den Qualitätsj­ournalismu­s etablierte­r Medien erinnert. Denn, so die Begründung: Einst galt der Bürgerjour­nalismus zwar als demokratis­ierende Kraft. Seitdem jedoch sind die ungefilter­ten Plattforme­n zu „schmutzige­n Orten geworden, wo sich nur der Lauteste durchsetzt“, sagte Polgreen. Marcel Hirscher hat seinen 54. Weltcupsie­g eingefahre­n, und jeder zweite Fernsehhau­shalt war beim Triumph dabei. Puls 4 strapazier­t die Nerven seiner Zuschauer mit Stories über die Steuergeld­verschwend­ung. Ein garantiert­er Quotenbrin­ger.

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