Kurier

Schrumpfen und wachsen

Anja Kling. Ein Gespräch mit der verkleiner­ten „Schuldirek­torin“über Mut und Größe

- VON LISA TROMPISCH

Die deutsche Schauspiel­erin Anja Kling (47) ist derzeit wieder als die auf die Größe von 15 Zentimeter minimierte Schuldirek­torin Dr. SchmittGös­senwein in „Hilfe , ich hab’ meine Eltern geschrumpf­t“in den heimischen Kinos zu sehen. Der KURIER traf die zweifache Mutter zum persönlich­en Gespräch. KURIER: Wann haben Sie sich eigentlich das letzte Mal zu klein gefühlt? Anja Kling: Ja, gute Frage. Sicher hat jeder immer wieder mal Momente, in denen man unsicher ist. Das ist jetzt nichts Spezifisch­es bei mir. Wenn man unsicher ist, fühlt man sich automatisc­h auch ein bisschen kleiner. Und wenn man dann merkt, es läuft und es geht viel besser als gedacht, merkt man, wie man wächst. Aber ich habe keine spezielle Situation, die ich nennen könnte. Was, glauben Sie, ist die Botschaft des Films?

Der Mut zur Eigenveran­twortung und die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Ich glaube aber auch und das hat jetzt speziell mit meiner Rolle zu tun, dass auch eine Message des Films ist, dass man lernen muss, dass Schule durchaus Spaß machen kann. Und dass dieser ewige Druck und diese Hierarchie­n, die in Schulen oft ausgelebt werden, nicht nötig sind, sondern, dass man viel mehr den Kindern beibringen sollte, dass sie für sich lernen, dass man mit Spaß lernen kann, dass das mit Freude lernen auch letztendli­ch mehr bringt und nachhaltig­er ist. Was haben Sie Ihren Kindern mit auf den Weg gegeben?

Ich möchte einfach, dass meine Kinder mutige und selbstbewu­sste Menschen sind. Selbstbewu­sst aber nicht im Sinne von überheblic­h natürlich. Ein Stück Bescheiden­heit gehört da auch dazu. Wobei ich der festen Überzeugun­g bin, dass das nicht Erziehung ist, sondern, dass das ein authentisc­hes Vorleben macht. So wie man mit der Familie umgeht, wie man lebt, das kriegen die Kinder automatisc­h mit. Ich glaube, dass wir mit ganz viel Fröhlichke­it, mit ganz viel Mut, mit ganz viel positiver Energie das Glas immer halb voll sehen können, nie halb leer. Das ist das, was ich hoffe, vorzuleben und was den Kindern den Weg ganz gut bereitet. Wenn Sie drei Wünsche frei hätten, welche wären das?

Ich wünsche mir, dass meinen Liebsten um mich herum nichts passiert, kein schlimmer Schicksals­schlag. Es ist auch einfach unfassbar und für mich nicht akzeptabel, dass es in unserer reichen Welt immer noch so viele Kinder gibt, die kein Essen haben. Und mein dritter Wunsch wäre mehr Sonne.

„Ich möchte einfach, dass meine Kinder mutige und selbstbewu­sste Menschen sind. “Anja Kling über Tochter Alea und Sohn Tano

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Zum zweiten Mal schlüpfte Anja King in die Rolle der Schuldirek­torin SchmittGös­senwein
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