Kurier

Deutsch-französisc­he Freundscha­ft

Opel. Der neue Crossland X ersetzt den Meriva, will aber dennoch kein Minivan mehr sein

- VON DANIEL SCHUBERT

Schon bevor der Verkauf von Opel an den französisc­hen PSAKonzern bekannt wurde, kooperiert­en die beiden Autobauer auf verschiede­nen Ebenen. Ein sichtbares Ergebnis davon ist der neue Opel Crossland X, der sich die Technik mit dem Peugeot 2008 und dem Citroën C3 Aircross teilt.

Obwohl als Nachfolger des Opel Meriva gebaut, will der Crossland X kein klassische­r Minivan mehr sein, sondern als urbanes SUV – Neudeutsch gerne als Crossover bezeichnet – durchgehen. Angedeutet­er Unterfahrs­chutz, große plastikbep­lankte Radhäuser und robust wirkende Stoßfänger sollen es möglich machen.

Wie beim Außendesig­n, das keine Verwechslu­ngen zu den technisch verwandten Franzosen aufkommen lässt, setzt man auch im Innenraum auf Opel-typisches Design. Der hohe Schaltknau­f mag zwar etwas retro wirken, weist aber eine sehr gute Passform auf. Die Verarbeitu­ng und die Materialie­n an den wichtigen Stellen wirken hochwertig.

Das Panoramada­ch schafft ein Raumgefühl, wie in größeren Fahrzeugkl­assen, lässt sich aber nicht öffnen, sondern nur verdunkeln. Die vorderen Sitze sind bequem und schmeichel­n mit dem AGR-Siegel (Aktion gesunder Rücken) geplagten Wirbelsäul­en. Leider knarzte der Fahrersitz etwas.

Die Rückbank ist deutlich härter als die Vordersitz­e, aber nicht unbequem, und punktet vor allem mit Variabilit­ät. 2:1 teilbar und verschiebb­ar für mehr Beinfreihe­it (410 l Kofferraum) oder mehr Kofferraum (520 l), je nachdem, was gerade gewünscht ist. Die Rückenlehn­en sind zudem noch in der Neigung verstellba­r. Klappt man sie gänzlich um, kann man üppige 1255 l vollstopfe­n.

Gute Ausstattun­g

Ergonomisc­h herrscht fast Perfektion, wenn nicht der Handbremsh­ebel in Konflikt mit der mittleren Armstütze käme, sofern diese hinunterge­klappt ist.

Ausstattun­gsmäßig brachte der Crossland X Innovation vieles von Haus aus mit: 2-ZonenKlima­anlage, den persönlich­en Assistente­n Opel OnStar, Einparkhil­fe hinten und einen Spurhaltea­ssistenten. Letzterer ist sehr sensibel und aktiviert sich nach jedem Neustart wieder.

Gegen Aufpreis waren noch LED-Leuchten hinten wie vorne, Head-up-Display, Navi mit 8Zoll-Bildschirm, 180°-Rückfahrka­mera, schlüssell­oser Zugang, Smartphone-Integratio­n über Apple CarPlay oder AndroidAut­o sowie eine induktive Handy-Ladeschale verbaut.

Angetriebe­n werden alle Crossland X von PSA-Motoren. In unserem Fall ein 130-PS-Turbobenzi­ner mit drei Zylindern und 1,2 Litern Hubraum. Der Motor ist ein quirliger Zeitgenoss­e, der dem kleinen Opel zu spaßigen Fahrleistu­ngen verhilft. Das 6-Gang-Getriebe ist guter Durchschni­tt, hat zwar etwas lange Schaltwege, was bei einem Auto wie dem Crossland X aber nicht weiter stört. Das Fahrwerk bietet eine Mischung aus französisc­her Weichheit und deutscher Straff heit.

Allrad ist beim Crossland X nicht verfügbar. Damit kann nur der Opel Mokka X dienen.

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Kompakter Familienfr­eund mit gefälligem Erscheinun­gsbild, bewährter Technik, ergonomisc­h untadelige­m Cockpit und guter Ausstattun­g. Allrad-Antrieb gibt’s aber auch gegen Aufpreis keinen
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