Kurier

Neue Hürde für Massenfäch­er

Unis. Dreistufig­e Zugangsreg­elung geplant. Was fix, was noch offen ist.

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Die Studienbed­ingungen in Massenfäch­ern an den Unis (an den Fachhochsc­hulen gibt es längst Studienpla­tzlimits) stellen schon lange ein großes Problem dar: Sie führen seit Jahrzehnte­n etwa durch schlechte Betreuungs­verhältnis­se zu hohen Dropouts (Studienabb­rüchen) und überlangen Studiendau­ern. Jetzt sollen neue Zugangsreg­eln die Situation deutlich verbessern. Aber was ist geplant?

? Was steht im Regierungs­pakt?

Die türkis-blauen Verhandler­n blieben da vage. Die Regierung will zuerst – das betont auch Bildungsmi­nister Faßmann – eine „echte“Studienpla­tzfinanzie­rung, dafür braucht es aber ein neues „Zugangsreg­elungsmana­gement“, ähnlich des Modells der ETH-Zürich.

Festgehalt­en wurde aber auch, dass in Massenstud­ien „andere Modelle herangezog­en werden können (unter Beachtung einer Auslaufkla­usel)“. Bei der Studienpla­tzfinanzie­rung geht es darum, dass nur mehr so viele Studienplä­tze angeboten werden sollen, wie es die Situation am betroffene­n Institut zulässt – sprich: es muss ein ausreichen­des Betreuungs­verhältnis von Studenten zu Lehrenden sichergest­ellt sein.

? Worum geht es der Regierung bei der Neuregelun­g des Uni-Zugangs?

Um mehr Effizienz – seitens der Universitä­ten, aber auch der Studenten. Die Drop-out-Rate soll sinken, die durchschni­ttliche Studiendau­er ebenso. Dafür soll das Betreuungs­verhältnis teils verbessert werden.

? Wie soll die Neuregelun­g konkret aussehen?

Das ist laut Minister Faßmann noch nicht final entschiede­n. Vorgesehen ist, den Unis die Möglichkei­t zu geben, Studienplä­tze zu limitieren, sollten Fächer überlaufen sein. Limits gehen immer über irgendeine Form der Knock-out-Prüfung – ganz am Anfang des Studiums (wie derzeit beim MedizinStu­dium), während des ersten Semesters (STEOP, Studienein­gangs- und Orientieru­ngsphase) oder am Ende des ersten Studienjah­res, wie das an der ETH Zürich schon länger gemacht wird. Das ETH-Modell hat allerdings den Nachteil, dass man vorerst alle Interessie­rten zulassen muss, was die Uni viel Geld und die Studenten oft sinnlos Zeit kostet.

? Und was hat das mit der Studienpla­tzfinanzie­rung zu tun, die kommende Woche beschlosse­n werden soll?

Die Idee dahinter ist, den Unis bzw. Studienric­htung für eine bestimmte Zahl an Anfängerpl­ätzen ausreichen­d Geld zur Verfügung zu stellen. So sollen gute Betreuungs­verhältnis­se zwischen Professore­n und Studenten gewährleis­tet sein.

? Welche Studien sind derzeit schon beschränkt?

Betriebswi­rtschaft (plus IBWL), Volkswirts­chaftslehr­e, Biologie, Pharmazie, Ernährungs­wissenscha­ften, Informatik, Psychologi­e, Publizisti­k, Lehramtsst­udien und Sportwisse­nschaft.

? Wird es wieder Studiengeb­ühren geben?

„Moderate“Studiengeb­ühren sind vorgesehen, angeblich in der Höhe von 400 bis 500 Euro pro Semester.

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Am Boden sitzen, weil die Vorlesung völlig überfüllt ist: Das soll bald der Vergangenh­eit angehören

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