Kurier

Diesel in Amerika

- horst.bauer@kurier.at

Seit dem VW-Skandal ist der Diesel für die deutschen Hersteller in den USA tabu. Aber jetzt greifen die US-Marken darauf zurück. Beim Versuch, den Dieselmoto­r in den USA populär zu machen, sind die europäisch­en Hersteller bekanntlic­h glorios gescheiter­t. Der VW-Abgas-Skandal war dabei eher Symptom als Ursache.

Denn schon davor lief das Geschäft äußerst zäh. Die mangelnde Infrastruk­tur an entspreche­nden Zapfsäulen und der höhere Abgabeprei­s gegenüber Benzin dienten als wirksame Bremse. Schließlic­h hatten die USHerstell­er keine Dieselmoto­ren im Programm und damit kein Interesse an einer Verbesseru­ng der Rahmenbedi­ngungen.

Auf der gerade laufenden Autoshow in Detroit zeigt sich jedoch eine überrasche­nde Wende. Ähnlich wie Japan, wo Dieselmoto­ren verpönt waren und wegen der strengen CO2-Vorgaben nun sogar von japanische­n Hersteller­n verkauft werden, schwenken auch die USA auf den Diesel-Highway ein.Und das gleich mit den meistverka­uften Modellen. So präsentier­t nicht nur Ford den ewigen US-Bestseller F 150, sondern auch Chevrolet dessen Konkurrent­en, den neuen Silverado Pick-up erstmals mit einem Dieselmoto­r. Und für die Nummer 3 der Szene, den Ram 1500, ist für 2019 eine Dieselvers­ion angekündig­t.

Treiber des Wandels sind auch hier die sinkenden Grenzwerte für den Flottenver­brauch. Die sind mit Benzinern alleine nicht zu schaffen. Was zwar auch für Europa gilt, hier aber derzeit gerne vergessen wird.

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