Kurier

Null Toleranz für Braun

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HC Strache hat beim Burschensc­hafter-Ball couragiert klare Worte gefunden. Jetzt müssen Taten folgen. Der Cartoon von Manfred Deix über die FPÖ ist legendär. Bild 1: FPÖ-Chef Norbert Steger ruft vor einer großen Menge an blauen Funktionär­en: „Nazis raus der FPÖ.“Bild 2: Norbert Steger blickt entgeister­t ins Leere. Das Gros der Blauen hatte sich verflüchti­gt. Anlass des genialen Deix: Als Steger Mitte der 80er-Jahre mit Braun bei den Blauen aufräumen wollte, war er bald Geschichte. Gestürzt von Jörg Haider.

Freitagabe­nd hielt Heinz-Christian Strache bei der Eröffnung des Burschensc­hafter-Balls ein „f lammendes Plädoyer gegen Antisemiti­smus, Rassismus und totalitäre­s Denken“, berichtete auch die FPÖ-kritische Süddeutsch­e

Zeitung (SZ) mit Respekt. Als er in den Saal rief „Wem das nicht passt, der kann aufstehen und gehen“, erging es ihm nicht wie Steger frei nach Deix. „Aber der Beifall

wirkte eher betroffen als begeistert“, rapportier­te die SZ. Strache hat ein couragiert­es Signal gesetzt, dem nun aber auch Taten folgen müssen. Der FPÖ-Mann muss sich jetzt nicht nur im Fall Landbauer durchsetze­n: Wer auch nur in die Nähe von Ewiggestri­gen kommt, hat in einer Regierungs­partei nichts verloren. Das gilt auch für die aggressive Wehleidigk­eit à la Harald Vilimsky oder Landbauer himself. Nach der begrüßensw­ert klaren Rücktritts­forderung des Bundespräs­identen an den Blauen, der vom braunen Liederbuch nichts gewusst haben will, meldet sich nun auch NÖ-Alt-Landeshaup­tmann Erwin Pröll via den KURIER-Sender Schau-TV zu Wort. Pröll plädiert dafür, die Chance zu nutzen, mit allen braunen Überresten aufzuräume­n: „Die FPÖ hat jetzt ein Mondfenste­r, die Schatten der Vergangenh­eit loszuwerde­n.“

Und: „Da ist die ganze Regierung in der Pflicht.“Der schwarze Elder Statesman weiß: Wenn nicht, dann ist Türkis-Blau bald Geschichte. Strache & Kurz müssen konsequent eine rote Linie abseits des Strafrecht­s ziehen. Denn die Landbauers von gestern, heute und morgen (siehe Berichte Seite 3) sitzen noch mitten unter uns.

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