Kurier

Touristen auf Party wegen „Porno-Tänzen“verhaftet

Klage. Ihnen drohen bis zu zwölf Monate Haft

- SOPHIE BAUER

Diese Reise werden sie wohl nicht so schnell vergessen. Auf einer privaten Feier, die junge Rucksackto­uristen aus Europa in der Nähe der berühmten Tempelanla­gen von Angkor Wat veranstalt­eten, kam es zu zahlreiche­n Festnahmen.

Der Grund: Obszöne Gesten und angeblich pornografi­sche Tänze. Fotos zeigen die etwa 80 bis 100 Reisenden, wie sie halbnackt und übereinand­er auf dem Boden liegen. Die dortige Sittenbehö­rde bezeichnet­e dies als Verstoß gegen die Kultur.

Kein Einzelfall

Vorfälle ähnlicher Art ereigneten sich bereits in der Vergangenh­eit. Im Jahr 2015 schossen zwei junge USAmerikan­erinnen Nacktfotos von sich in der Tempelanla­ge Angkor Wat. Im Jänner des selben Jahres wurden drei Franzosen aus dem gleichen Grund zu einem halben Jahr Haft auf Bewährung verurteilt. Zudem wurde ein vierjährig­es Einreiseve­rbot verhängt.

Der jüngste Vorfall nahe Angkor Wat wurde im Zuge einer Razzia publik. Nach Angaben von Augenzeuge­n wurde diese von über 30 Polizisten durchgefüh­rt. Laut der Tageszeitu­ng The Khmer Times wurden 87 Personen verhaftet. Bis auf zehn Personen, die sich nach wie vor in Polizeigew­ahrsam befinden, kamen jedoch alle Reisenden mit einer Verwarnung wieder frei.

Zehn Touristen – unter anderem aus den Niederland­en und Großbritan­nien – drohen allerdings bis zu zwölf Monate Haft, sie sind sich jedoch keiner Schuld bewusst und bekamen unterschie­dliche Gründe für die Festnahme genannt. Bis der Prozess beginnt, kann es noch einige Zeit dauern, derzeit geht man von etwa sechs Monaten aus. –

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