Kurier

Der Kronzeuge belastet den russischen Präsidente­n Putin in der Doping-Affäre

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Russland. Kronzeuge Grigori Rodschenko­w bezichtigt Russlands Präsidente­n Wladimir Putin der Mitwissers­chaft am Doping-Betrug bei den Olympische­n Winterspie­len in Sotschi. Der in die USA geflohene Whistleblo­wer erklärt in einer am Montag ausgestrah­lten Doku zudem, ein Doping-System habe es schon lange vor 2014 gegeben.

Im Mai 2016 hatte der ehemalige Leiter des Moskauer Doping-Analyselab­ors über den Doping-Betrug und Proben-Austausch mit Hilfe des russischen Inlandsgeh­eimdienste­s FSB bei den Sotschi-Spielen berichtet. „Natürlich kam es von ganz oben, vom Präsidente­n. Weil nur der Präsident den FSB für eine solche spezielle Aufgabe engagieren könnte.“

Knapp zwei Wochen vor den Winterspie­le in Pyeongchan­g bestätigte Rodschenko­w zudem Dokumente, die den Verdacht erhärten, dass Russland schon lange vor den Spielen 2014 in Sotschi einen Dopingplan und ein Dopingsyst­em gehabt hat. „Zwischen Peking 2008 und London 2012 haben wir unsere Strategie geändert, wie man Doping vertuschen kann. Wir haben alles kontrollie­rt.“Für Sotschi sei das Staatsdopi­ng perfektion­iert worden.

Eine Folge des Dopingskan­dals war die Neugestal- tung der Behälter für Urinproben, doch auch damit soll es Probleme geben, wie die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) gestern bestätigte. Am 19. Jänner sei die WADA vom Kölner Analyselab­or informiert worden, dass die Flaschen beim Einfrieren einer Probe manuell geöffnet werden könnten. Mit dem Schweizer Hersteller wird nun an einer Lösung des Problems gearbeitet.

Bekanntgeg­eben hat gestern das Internatio­nale Paralympis­che Komitee den Ausschluss Russlands von den Paralympic­s (9. – 18. März). Wie bei Olympia dürfen ausgewählt­e Athleten aber unter neutraler Flagge starten.

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