Ins olympische Dorf kehrt Leben ein
Startklar. Eisschnellläuferin Vanessa Herzog reist als Erste nach Korea
Im olympischen Dorf in den Bergen von Yongpyong ist die österreichische Fahne bereits gehisst. Christoph Sieber, 2000 in Sydney Olympiasieger im Surfen, ist als offizieller Chef de Mission als Erster in Korea eingetroffen und bereitet mit seiner Crew alles für die Ankunft der 105 österreichischen Sportler und deren Betreuer vor. 50 Tonnen Gepäck muss das ÖOC dieser Tage nach Fernost bringen, der ÖSV hat bereits im Herbst Container mit Spezialequipment (Schleifmaschinen zur Skipräparierung) nach Südkorea karren lassen. „Es geht darum, die ganzen Quartiere zu übernehmen, zu kontrollieren, ob alles da ist. Und um das Anbringen der Fahnen und Banner an den Gebäuden“, erklärt Sieber.
Am Donnerstag wird das Olympia-Quartier dann auch offiziell bezogen. Eisschnellläuferin Vanessa Herzog reist als erste österreichische Athletin nach Pyeongchang, „mir ist es wichtig, dass ich dort noch viel auf dem Eis trainieren kann und auch mit der Zeitverschiebung klar komme“, erklärt die frisch gekürte Europameisterin aus Tirol.
Vanessa Herzog ist bei Olympia eine der wenigen heimischen Hoffnungsträgerinnen, die nicht dem Österreichischen Skiverband angehören. Bei den vergangenen Spielen in Sotschi 2014 hatte das österreichische Team 17 Medaillen (4 x Gold, 8 x Silber, 5 x Bronze) gewonnen, 16 davon entfielen auf ÖSV-Sportler. Nur die Kunst- bahnrodler Andreas und Wolfgang Linger scherten damals aus (Silber im Doppelsitzer). „Wir Rodler haben bei den letzten Spielen immer unsere Medaille gewonnen. Diesmal sind zwei Medaillen das Ziel“, sagt Rodel-Chef Markus Prock.
Auch die Rodler werden noch in dieser Woche nach Korea anreisen. Im HerrenEinsitzerbewerb, in dem Doppelweltmeister Wolfgang Kindl zu den Mitfavoriten zählt, fällt die Medaillenentscheidung bereits am ersten Olympia-Wochenende.
Während ÖOC-Boss Karl Stoss keine Medaillenprognose oder -wünsche abgeben wollte, hat sich ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel bereits festgelegt: „15 Medaillen aus unserem Bereich sind möglich. Das ist ein Ziel, aber keine Vorgabe.“