Kurier

Die vielen Baustellen für den Bürgermeis­ter Michael Ludwig

SPÖ Wien. Erste Gespräche des neuen Parteichef­s mit Häupl und Co. starten hinter den Kulissen.

- VON rechts). (siehe auch Artikel

Ein Gesprächsm­arathon wartet dieser Tage auf den neuen Wiener SPÖ-Chef Michael Ludwig. Neben einem Treffen mit seinem Vorgänger Michael Häupl steht auch ein Termin mit Landesgesc­häftsführe­rin Sybille Straubinge­r auf der Agenda. Wie berichtet dürften im Parteimana­gement relativ rasch personelle Wechsel stattfinde­n. Wann genau diese Gespräche stattfinde­n, war am Montag aber noch nicht klar.

Offen ist auch noch der Termin für die von Ludwig geplante Strategiek­lausur, bei der es neben der personelle­n auch um die inhaltlich­e Neuaufstel­lung der Partei geht. Der künftige Bürgermeis­ter ist jedenfalls gleich mit mehreren Großbauste­llen konfrontie­rt. – Gemeindesp­itäler Hier wartet auf Ludwig als Einstandsg­eschenk eine U-Kommission zum Krankenhau­s Nord, die die FPÖ einsetzen will. Sie wird für den neuen Bürgermeis­ter wohl kaum positive Publicity liefern, auch wenn die Hauptveran­twortung für das krisengesc­hüttelte Projekt bei den Stadträtin­nen und Ludwig-Gegenspiel­erinnen Sonja Wehsely und Sandra Frauenberg­er liegt. Die FPÖ will sich mit der Einsetzung noch bis zum Vorliegen des Endbericht­s des Rech- nungshofs gedulden. Ludwig könnte einen Entlastung­sangriff starten, indem er die U-Kommission von sich aus schon vorher installier­t, damit sie nach Möglichkei­t schon vor dem Wahlkampf 2020 wieder abgeschlos­sen ist. – Sozialgeld Zwist mit dem Koalitions­partner könnte es wiederum beim Thema Mindestsic­herung geben. Hier kann sich Ludwig eine Wartefrist für neu nach Wien Zugezogene vorstellen. Für die Grünen kommt das nicht infrage. – Verkehr Eine weitere Reibefläch­e mit den Grünen: In den vergangene­n Jahren wurden verstärkt Projekte umgesetzt, von denen die Innenstadt-Bezirke profitiert­en und die auf eine Zurückdrän­gung des Autoverkeh­rs abzielten (Stichwort: Mariahilfe­r Straße). Vor allem die LudwigUnte­rstützer in den Flächenbez­irken wünschen sich eine Kehrtwende. Hinsichtli­ch der geplanten Großprojek­te Lobautunne­l und dritte Piste für den Flughafen Schwechat wird die Koalition auch unter Ludwig auf keinen grünen Zweig kommen. Die Grünen lehnen diese Vorhaben vehement ab – Finanzen Ludwigs Unterstütz­er fordern aber auch eine Neuaufstel­lung der Finanzpoli­tik der Stadt, deren Schuldenst­and mittlerwei­le auf über sechs Milliarden Euro geklettert ist. Was er hier vorhat, ließ der neue Parteichef bis dato noch ziemlich im Vagen. Denkbar wären aber Kürzungen bei Förderunge­n, deutete Ludwig im Vorfeld seiner Kür zum Parteichef an. – Integratio­n Auch hier ist noch wenig von Ludwigs Vorhaben bekannt. Zu erwarten ist jedenfalls ein restriktiv­erer Kurs. Wiederholt sprach er im parteiinte­rnen Wahlkampf die „Schutzfunk­tion“des Bürgermeis­ters gegenüber der bereits in Wien lebenden Bevölkerun­g an.

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Im Frühjahr wird Ludwig das Bürgermeis­teramt übernehmen

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