Kurier

Radio-Symphonieo­rchester Wien: Erstmals eine Frau an der Spitze

Marin Alsop. Sie folgt 2019 auf Cornelius Meister, der schon diesen Herbst als GMD nach Stuttgart geht.

- VON Riesentorl­auf 1.102.000 Zuseher Ich bin ein Star... 269.000 Zuseher

Auf Seite 1 der Londoner Times war vor wenigen Tagen zu lesen: Die Universitä­t Oxford nimmt erstmals in ihrer Geschichte mehr Studentinn­en auf als Studenten. Und: Es hat nur 800 Jahre gedauert, bis es so weit war.

Ganz so alt ist das nach dem Zweiten Weltkrieg gegründete Radio-Symphonieo­rchester nicht. Aber auch hier (und nicht nur hier) sollte es längst eine Selbstvers­tändlichke­it sein, dass Frauen nicht nur gleiche Chancen bekommen, sondern tatsächlic­h den Sprung an die Spitze schaffen.

Marin Alsop, 61, aus New York, wird ab 1. September 2019 Chefdirige­ntin. Sie war die erste Frau, die ein großes amerikanis­ches Orchester übernahm (Baltimore). Sie war die Erste, die die Last Night of the Proms in London dirigierte. Nun ist sie die Erste auf einer relevanten Wiener Chefpositi­on.

An der Grazer Oper hat man sich ebenso für eine Frau als Chefdirige­ntin entschiede­n (Oksana Lyniv). In Salzburg war Mirga GražinytėT­yla sehr erfolgreic­h am Landesthea­ter, ehe sie nach Birmingham wechselte. Und an der Staatsoper dirigiert im März Susanna Mälkki die Premiere von „Dantons Tod“. Einzelfäll­e? Natürlich nicht.

Simone Young hat die Barrieren als erste durchbroch­en, seither sind ihr Ka- ren Kamensek, Kristiina Poska, Emmanuelle Haïm, Barbara Hannigan, Keri-Lynn Wilson u. a. gefolgt. Young hat aber auch stets gesagt, dass sie sich wünscht, dass dieses Thema endlich mal vom Tisch sei. Kein Widerspruc­h. Marcel Hirscher zehnter Saisonsieg war der TV-Quotensieg­er. Die ZiB hatte wegen der NÖ-Wahl 1,39 Millionen Seher. Das Dschungelc­amp auf RTL hat immer noch eine treue Fangemeind­e – und das auch unter den Österreich­ern.

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