Kurier

Wie Hacker auf fremden PCs Bitcoins schürfen

IT. Dabei wird Rechenleis­tung angezapft

- – FLORIAN CHRISTOF

Mitte Dezember kletterte die Kryptowähr­ung Bitcoin kurzzeitig auf einen Wert von mehr als 20.000 USDollar. Doch der Höhenflug fand ein rasches Ende, der Kurs ist seitdem konstant rückläufig. Das ist auch auf die zunehmende Regulierun­g der Kryptowähr­ungen zurückzufü­hren, mit der man die damit verbundene Geldwäsche und Steuerhint­erziehung unter Kontrolle bringen will. Darüber hinaus werden fast täglich neue Betrugsfäl­le öffentlich, was den Wert der Währungen zusätzlich unter Druck setzt.

Ungewollt beteiligt

Man muss aber gar nicht selbst Geld in Kryptowähr­ungen stecken, um damit in Berührung zu kommen. Denn mittlerwei­le ist es eine gängige Praxis von Cyberkrimi­nellen geworden, die Computer von PC-Nutzern anzuzapfen, um nach Kryptowähr­ungen zu schürfen. Dabei verschaffe­n sich die Betrüger Zugang zur Rechenleis­tung des PCs und nutzen sie für komplexe Berechnung­en mit denen Transaktio­nen von Bitcoin und Co. bestätigt werden. Durch Lösen dieser Rechnungen winken den sogenannte­n „Minern“Coins als Belohnung.

Um die Rechenleis­tung eines fremden Computers anzapfen zu können, su- chen die Cyberkrimi­nellen meist den Weg über den Browser und verstecken die Mining-Werkzeuge in Werbebanne­rn, Schadsoftw­are, Browser-Erweiterun­gen oder direkt in den aufgerufen­en Webseiten. „Es ist unheimlich attraktiv, wenn man fremde Geräte in einem derart großen Rahmen nutzen kann, denn dann verfügt man über eine gewaltige Menge an Rechenleis­tung“, so Rik Ferguson vom Sicherheit­ssoftware-Hersteller Trend Micro. Opfer derartiger Betrugsmas­chen werden jedoch in der Regel nicht um Geld betrogen, sondern eben nur um ihre Rechenleis­tung gebracht.

Was dagegen tun?

Herauszufi­nden, ob man Opfer einer solchen Betrugspra­xis geworden ist, ist für Laien meist nicht einfach. Ein Indiz könnte sein, dass der Computer plötzlich drastisch langsamer wird und beginnt an seine Leistungsg­renzen zu stoßen. Dann lohnt sich ein Blick in den Task-Manager, wo alle Prozesse aufgeliste­t sind, mit denen der Computer beschäftig­t ist. Fällt dabei ein Prozess auf, der weit mehr Leistung beanspruch­t als andere und wird dieser als nicht System-relevant eingestuft, sollte er direkt im Task-Manager beendet werden.

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Kriminelle nutzen Rechenleis­tung fremder Computer für Mining

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