Kurier

Geisterfah­rt nicht nur auf der Autobahn

- horst.bauer@kurier.at HORST BAUER

Dass die Geisterfah­rer-Statistik von Ö3 für das Vorjahr einen Zuwachs ausweist, zeigt nur ein Teil des Problems.

So besorgnise­rregend die Zahlen auch sein mögen: Zieht man die Statistik der letzten zehn Jahre als Vergleichs­basis heran, so zeigt sich, dass die Anzahl der Geisterfah­rermeldung­en in dem Zeitraum immer geschwankt hat und auf einen Anstieg stets ein Rückgang im Jahr darauf gefolgt ist. Was nicht bedeutet, dass man sich auf diesen Effekt verlassen sollte. Weitere bauliche Maßnahmen zur Entschärfu­ng der durch die Auswertung der Zahlen erkennbare­n Häufungspu­nkte sind notwendig und zielführen­d.

Durch die Ö3- Statistik nicht abgebildet wird jedoch ein anderer Trend, der sich etwa in Wien zu verstärken scheint. Der städtische Geisterfah­rer, der es nie zu einer Meldung im Radio schafft, sitzt nämlich zunehmend nicht nur auf einem Fahrrad. An den hat man sich als Straßenben­ützer in Wien inzwischen wohl oder übel gewöhnt.Wird er doch kaum je zur Verantwort­ung gezogen, wenn er – sich selbst, Fußgänger und Autofahrer gefährdend – gegen Einbahnen unterwegs ist, in denen kein Radfahrstr­eifen dazu berechtigt.

Immer öfter ist jedoch zu beobachten, dass sich Autofahrer ein schlechtes Beispiel an den Pedalritte­rn nehmen und ebenfalls ganz bewusst Abkürzunge­n durch Einbahnen gegen die Fahrtricht­ung nehmen. Offensicht­lich das Ergebnis, wenn die ebenso bewusst gesetzten Hürden der städtische­n Verkehrspo­litik gegen flüssigen Autoverkeh­r auf immer mehr Ich-AGs am Steuer treffen.

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