Silberne Rodler, bronzener Kombinierer
Silber und Bronze. Der Medaillensatz ist komplett: Nach Gold durch Hirscher und Gleirscher holten die Rodler Peter Penz/Georg Fischler Silber. In der Nordischen Kombination gewann Lukas Klapfer Bronze.
Lukas Klapfer (li.) sprang und lief, Peter Penz und Georg Fischler pratzelten aufs Stockerl.
Lukas Klapfer hat gezeigt, worauf es wirklich ankommt. Man muss auch aus negativen Erfahrungen lernen.
Ich gebe es offen zu: Diese Bronzemedaille von Lukas Klapfer hat mich ganz besonders bewegt. Nicht nur, weil wir beide aus Eisenerz kommen und wir uns deshalb schon lange kennen. Sondern vor allem, weil ich weiß, was für schwierige Phasen er in seiner Lauf bahn schon durchgemacht hat.
Ich kann mich an einige Gespräche mit seinem Vater erinnern. Nicht nur einmal hat er mich gefragt: „Mario, was denkst du, macht das überhaupt noch Sinn? Wird das noch etwas mit dem Lukas? Soll er nicht vielleicht doch besser etwas anderes machen?“
Schlussendlich hat er ihn aber immer dabei unterstützt, dass Lukas als Sportler seinen Lebenstraum verwirklichen kann. Insofern ist diese Bronzemedaille eine Bestätigung für alle. Für die Trainer, die das in ihm schlummernde Potenzial erkannt haben. Aber auch für ihn selbst. Er hat gezeigt: Es lohnt sich, zu kämpfen und immer wieder neue Herausforderungen anzunehmen.
Dieser Erfolg zeigt wieder einmal, worauf es am Ende wirklich ankommt. Nicht nur im Sport, sondern überhaupt im Leben. Es ist überhaupt keine Schande, einmal einen Fehler zu machen. Das ist auch den Besten schon passiert. Wichtig ist, dass man daraus die richtigen Lehren zieht und den Fehler nicht ein zweites Mal macht.
Wie alle von uns hat Lukas Klapfer in seiner Karriere schon die eine oder andere bittere Erfahrung machen müssen. Da war schon einmal ein Wettkampf dabei, der nicht nach Wunsch verlaufen ist.
Teamgeist
Das Entscheidende ist: Er hat aus seinen negativen Erfahrungen sehr viel gelernt. Und er ist nach dem Hinfallen schließlich wieder aufgestanden. Wie sehr er gereift ist, als Sportler wie auch als Persönlichkeit, wurde gerade in diesem Wettkampf deutlich. Einerseits, was seine Sprungtechnik und Nervenstärke bei diesen schwierigen Bedingungen anbelangt, andererseits die taktische Abgeklärtheit in der Loipe. Schlussendlich hat er im ganzen Wettkampf einen sehr souveränen Eindruck vermittelt.
Lob gebührt aber auch dem Betreuerstab. Es war eine kluge Entscheidung, schon nach dem ersten Training das Team für den ersten Bewerb zu fixieren. Damit wurde der Druck von den einzelnen Athleten genommen und unnötigen Diskussionen um Nominierung oder Nicht-Nominierung aus dem Weg gegangen.
Ich bin mir sicher, dass diese Bronzemedaille für das gesamte nordische Team von großer Bedeutung ist. Und es kann die Initialzündung für weitere Medaillen sein. Wie wertvoll eine Medaille im ersten Bewerb sein kann, hat man nicht zuletzt beim Rodeln gesehen. Nach der Goldmedaille von David Gleirscher war es für die Doppelsitzer Peter Penz und Georg Fischler sicherlich um einiges leichter, befreit in ihren Wettkampf zu gehen.