Meisterschütze Eder vertraut seinem Gefühl und hofft auf faire Bedingungen
Über 30 Bahnen verfügt der Schießstand bei Olympia, doch so richtig verschossen sind die Biathleten nur in die wenigsten davon. 1, 2, 3, 28, 29, 30 – das ist die Zahlenkombination zum Erfolg. Wer in PyeongChang im Mittelpunkt stehen will, der muss zur Randfigur werden. „Bei den Schießbahnen ganz am Rand bist du zumindest ein bisschen windgeschützt“, erklärt Simon Eder vor dem heutigen Einzelbewerb über 20 Kilometer.
Dass der Wind bei diesen Spielen ein entscheidendes Kriterium ist und zum Spielverderber werden kann, zeigt sich praktisch täglich. Julian Eberhard, der Vierte im Sprint, hat die Medaille auch deshalb verpasst, weil er auf den letzten 500 Metern von einer Böe gebremst worden war. Am Mittwoch musste der 15-Kilometer-Bewerb der Damen abgesagt und um 24 Stunden verschoben werden, weil der Sturm kein faires Rennen erlaubt hätte.
„Bei solchen Verhältnissen kommt es auf die Nervenstärke an“, weiß Simon Eder. Für gewöhnlich kann sich der Routinier auf seine Treffsicherheit verlassen. „Mein Gefühl am Schießstand passt.“
Der Einzelbewerb ist wie gemacht für den 34-jährigen Pinzgauer, der seit jeher als einer der besten Schützen im Feld gilt. In diesem Wettkampf hat jeder Fehlschuss eine Strafminute zu Folge.
Eine Randbemerkung des Meisterschützen sollte die Konkurrenz jedenfalls hellhörig machen. Wie meinte Simon Eder beiläufig doch gleich: „Ich habe auch eine exzellente Laufform.“