Ein Zombie ganz zahm
Man-Ray-Hommage. Ein Fotoshooting mit einem besonderen Model
Das furchterregende Aussehen, laut Guinnessbuch der Rekorde 176 Insekten- und 139 Knochen-Tattoos, verschmolzen zu einer einheitlichen Ganzkörperbemalung einer verwesenden Leiche, kann im ersten Moment schon einmal erschrecken. Sobald man dann aber mit Model und Performancekünstler Rick Genest
(32), besser bekannt als Zombie Boy, ins Gespräch kommt, ist die Furcht wie weggeblasen. Zum Vorschein kommt ein sehr höf licher, netter und sympathischer junger Mann. Sein erstes Tattoo ließ sich der Kanadier mit 16 Jahren stechen, nachdem er einen Gehirntumor überlebt hatte.
Auf Initiative von Kunstforums-Direktorin Ingried Brugger und Innungsmeisterin für Mode Wien Patrizia Markus wurde er jetzt zu einem EditorialShooting als Hommage an den Fotografen und Künstler Man Ray (✝1976) nach Wien eingeladen. Dabei traf ihn der KURIER zum Gespräch und er war zu Scherzen aufgelegt. So meinte er beispielsweise, dass der Körperteil, wo das Stechen eines Tattoos am meisten wehtue, die Haut wäre. Die Entscheidung, seinen ganzen Körper „pecken“zu lassen, hat er jedenfalls nie bereut. „Das war keine Option für mich. Vielleicht auf einem anderen Planeten, in einer anderen Zeit, aber sicher nicht im Hier und Jetzt.“Auch Kinder reagieren ganz unterschiedlich auf sein Aussehen. „Das kommt darauf an, wer die Kinder erzieht.“Und wie sieht es mit der eigenen Familienplanung aus? „Vielleicht eines Tages ein Krokodil“, meint Rick lachend.