Kurier

Erik(a) Schinegger: Ein Leben im ständigen Kampf

Buch. Der Mann, der Weltmeiste­rin wurde

- – LISA TROMPISCH

Es ist im wahrsten Sinne des Wortes eine unglaublic­he Geschichte, berührend und aufwühlend – eine Geschichte von Unrecht, schweren Entscheidu­ngen und trotzdem ganz viel Hoffnung. Erik Schinegger, der als Erika 1966 bei der WM in Chile Gold holte, präsentier­te jetzt seine aufwühlend­e, sehr ehrliche Biografie, aufgezeich­net von Autor Claudio Honsal.

„Mir ist so viel Unrecht getan worden, meine Geschichte ist falsch erzählt worden. Das war der Grund, warum ich gesagt habe, ich will alles sagen, der Bevölkerun­g zeigen, wer der Mensch dahinter ist“, so Schinegger, der sich in seinem neuen Buch „Der Mann, der Weltmeiste­rin wurde – Meine zwei Leben“(Amalthea) wirklich kein Blatt vor den Mund nimmt und auch den ÖSV anprangert. „ Ich muss dem Verband Diskrimini­erung vorwerfen, weil sie mich aus Verzweiflu­ng und Angst zur Frau machen wollten“– und das obwohl der Chromosome­ntest eindeutig belegte, dass Schinegger ein Mann ist.

„Am 5. Dezember 1967 war mein Leben auf einen Schlag nicht mehr das, was es einmal gewesen war“, erinnert er sich an den Tag, der alles veränderte, der das 19jährige Mädchen zum Mann werden ließ. Bis heute hat er alles alleine bewältigt, keinen einzigen Tag psychologi­sche Hilfe in Anspruch genommen. „Das Buch war eine Art Therapie für mich, mein Leben aufzuarbei­ten.“

Einmal möchte er noch zurück an die Stätte seines Triumphs, zurück nach Portillo – und den „Wilden Westen“will er auch sehen. „Das hat mich schon als Mädchen fasziniert!“

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Schauspiel­er Markus Freistätte­r (re.), der Erik Schinegger in einem Film spielt, las aus der Biografie vor

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