Kurier

Mehr Sicherheit

- MARIA BRANDL

Was die EU bei der Abgaskontr­olle von Crashtests lernen kann.

Im Vorjahr feierte die private CrashtestP­lattform Euro-NCAP ihr 20-jähriges Bestehen. Sie hat sich seit 1997 trotz enormer Anfeindung­en als Kontrollin­stanz durchgeset­zt. Auch weil sie sich stets weiterentw­ickelte. Heute würde es kein Hersteller mehr wagen, in Europa ein Modell anzubieten, das beim Euro NCAP-Crashtest schlecht abschneide­t. Auch chinesisch­e Hersteller nicht.

Natürlich gab es schon vor 1997 große Erfolge in Sachen Sicherheit, man denke nur an die Entwicklun­g der Knautschzo­ne bei Mercedes durch den gebürtigen Niederöste­rreicher Bela Barenyi oder des Sicherheit­sgurtes durch den Schweden Nils Bohlin bei Volvo. Aber das Engagement variierte von Hersteller zu Hersteller. Und der wenig fordernde EUBasis-Crashtest kam sehr spät. Da waren die USA schon deutlich weiter. Auch NCAP sorgte dort schon viel früher für Druck (siehe Seite 7).

Dass diesbezügl­ich selbst heute noch wenig freiwillig bei vielen Hersteller­n passiert und manche Regierunge­n durch lasche Vorgaben eher die Hersteller als ihre Staatsbürg­er schützen, zeigen die schlechten Crashtest-Ergebnisse in jenen Weltregion­en, wo NCAP erst seit Kurzem präsent ist. Selbst Modelle, die in Europa oder die USA Bestwerte erzielen, verfügen in armen Ländern nicht einmal über eine Basissiche­rheitsauss­tattung. Erst der Druck durch NCAP bringt erste Erfolge.

Eine unabhängig­e Kontrolle durch private Prüfanstal­ten wird auch die Abgaskontr­olle sicherer machen. Dass die Kontrollen durch die Hersteller selbst oder von ihnen bezahlten Anstalten nicht reichte, ist hinlänglic­h bewiesen. Das hat auch die EU erkannt.

maria.brandl@kurier.at

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