Kleiner Ford mit großen Ambitionen und sehr agilem Fahrverhalten
es am Raumangebot nichts auszusetzen, Platz gibt es ausreichend und die komfortablen Sitze bieten guten Seitenhalt.
Das überarbeitete Cockpit wirkt dank hochwertiger Materialanmutung und passgenauer Verarbeitung sehr solide, die ErgonomieistgutunddasInfotainment-System überzeugt durch gestochen scharfe Grafik am mittig platzierten Touchscreen. Unterschiedliche Smartphones lassen sich schnell und einfach koppeln und bei Bedarf horcht der kleine Ford auch auf Sprachbefehle. Kompliment an die Kölner Ingenieure – der Fiesta fühlt sich in keinerlei Hinsicht nach Verzicht an!
Agiles Fahrverhalten
Ganz besonders nicht in Bezug auf seine Fahreigenschaften. Zählt agiles Fahrverhalten dank direkterLenkungundgekonnter Fahrwerksabstimmung seit jeher zu seinen Stärken, beeindruckt der jüngste Fiesta nun auch durch geschmeidiges Ansprechverhalten der Federung und komfortables Abrollen. We- der harsche Querfugen noch kurze oder lange Wellen bringen die Feder-Dämpfer-Einheiten aus dem Tritt, sodass man sich angesichts des gebotenen Komforts in einem deutlich größeren und schwereren Auto wähnt.
Dies gilt allerdings auch in Bezug auf die Längsdynamik. Trotz der nominell 125 PS Maximalleistung des mehrfach prämierten Dreizylinders und des kurzgestuftenSechsganggetriebes mag sich kein Gefühl von Sportlichkeit einstellen. Nach einer kurzen Phase der Besinnung legt das 1,0 Liter EcoBoostTriebwerk zwar tapfer los und beschleunigt den Ford in weniger als zehn Sekunden auf Tempo 100, wirkt dabei aber ein wenig lustlos und eher durchzugsschwach.
Das mag auch an der etwas unglücklichen Abstufung des Handschaltgetriebes liegen, denn bei 50 km/h vermag der Dreizylinder den Fiesta im vierten Gang nur bedächtig zu beschleunigen, während im dritten Gang hohe Drehzahl für Unruhe sorgt. Selbiges Phänomen wiederholt sich bei Landstraßentempo im höchsten Gang, sodass man zwangsläufig öfter als gewollt mit hoher Drehzahl unterwegs ist. So weicht dann auch der Testkonsum deutlich vom angegeben Normverbrauch ab – im konkreten Fall sind es 6,1 Liter an Stelle der im Datenblatt ausgewiesenen 4,3 Liter Benzin pro 100 Kilometer.
Bemerkenswert ist die Vielzahl der zum Teil aufpreispf lichtigen Assistenzsysteme wie Spurhalter, ACC und Notbremsassistent, die beim Testwagen stets zuverlässig funktioniert haben. Selbstbewusst angesichts der großen Konkurrenz darf die Preisgestaltung bezeichnet werden, denn € 23.888,28 sind selbst angesichts der umfangreichen Ausstattung doch eine recht starke Ansage.