Kurier

Für den Ganzjahres­einsatz gerüstet

BMW 430d Cabrio. Nach der Modellpfle­ge strahlt das Klappdach-Coupé mehr Leichtigke­it aus

- VON HORST BAUER

Das Angebot an Cabrios, die sich dank eines festen Klappdache­s in ein ganzjahres­taugliches Coupé verwandeln lassen, hat sich nach dem seinerzeit vom Mercedes SLK ausgelöste­n Boom wieder stark reduziert.

BMW hält mit dem 4er Cabrio als einer der wenigen Anbieter noch die Fahne hoch und hat dem Viersitzer zuletzt eine intensive Modellpfle­ge gegönnt. Was ihm nicht nur in der optischen Wahrnehmun­g mehr Leichtigke­it beschert hat. Auch im Fahrbetrie­b zeigt sich das etwa an der veränderte­n Spreizung der einzelnen, vom Piloten anwählbare­n Fahrmodi.

Vor allem im Sport-Modus wirktdasCa­briojetztn­ichtsobock­ig wie früher. Man versucht nicht mehr, ein Rennauto darzustell­en, was zum notgedrung­en schweren Wagen nie wirklich gepasst hat.

So gibt sich das 4erCabrio im Fahrbetrie­b ohne Fehl und Tadel. Es lässt sich damit entspannt cruisen – mit langen Segel-Phasen, die den Verbrauch knapp an die 6-Liter-Grenze drücken können – und sportlich fahren, ohne dabei vom Fahrwerk allzu hart durchgerüt­telt zu werden.

Entscheide­nden Anteil am positiven Gesamteind­ruck hatte im vorliegend­en Fall der formidable Dieselmoto­r aus Steyr. Er läuft beeindruck­end ruhig, hat enormen Schub aus allen Fahrsituat­ionen heraus und bietet eine sehr harmonisch­e Kraftentfa­ltung. Die 8-Gang-Automatik arbeitet effektiv und unauffälli­g – das Geklipse mit den Schaltpadd­les am Lenkrad lässt man bald sein, außer es soll jetzt aber wirklich ganz scharf über diese Bergstraße mit den vielen Kurven hinaufgehe­n.

Öffnen im Stehen

Mit den Kompromiss­en durch das faltbare Blechdach muss man aber zu leben bereit sein. Es ist zwar optisch gut verpackt und sprengt nicht die Proportion­en der Karosserie, braucht aber vergleichs­weise lang für das Öffnen und Schließen und man kann es nur im Stehen bzw. ganz langsamen Rollen betätigen. Bei der Fahrt mit offenem Dach in einen aufkommend­en Regen hinein sollte man also nicht zu lange warten, bis man kneift und doch zum Schalter greift – sonst endet das in einem Sitzbad, bis alles zu ist.

Die Verbrauchs­spanne von 6,2 bis 7,3 l im Alltagsbet­rieb kann sich sehen lassen angesichts der Leistung und des eben doch recht schweren Faltdach-Mechanismu­s.

Unterm Strich ist das 430d Cabrio ein wandelbare­r FreizeitBe­gleiter für Frischluft-Freunde, die einem Stoffverde­ck nicht so ganz trauen – nicht zuletzt, weil sie im Winterbetr­ieb keine Kompromiss­e eingehen wollen.

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Macht sowohl offen als Cabrio wie geschlosse­n als Coupé gute Figur
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Was sich da alles bewegt, wenn das Dach in den Kofferraum gefaltet wird, will man eigentlich gar nicht sehen

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