Kurier

Wo Anleger im Jahr des Hundes Chancen wittern könnten

Chinesisch­e Aktien. Die Reformen zeigen Wirkung. Die Wirtschaft wächst langsamer, aber nachhaltig­er.

- VON CHRISTINE KLAFL

Die Zeiten mit rasantem Wirtschaft­swachstum in China von zehn Prozent und mehr pro Jahr sind vorbei. Der Schuldenbe­rgimLandwu­chs zwar zuletzt etwas langsamer, die Schuldenla­st vieler Unternehme­n ist aber enorm. Das Strafzoll-Hickhack mit den USA zeigt, dass es für den Außenhande­l zumindest nicht leichter wird. Und dennoch sind die China-Kenner überzeugt, dass das neue Jahr im Reich der Mitte, das heute, Freitag, startet, ein gutes Börsenjahr sein wird. Auch deshalb, weil die Reformen im Land ein nachhaltig­eres Wachstum bei der Inlandskon­junktur bringen sollten.

Auf das abgelaufen­e Jahr des Hahns folgt das Jahr des Hundes, der in China als Glücksbrin­ger gilt. Die Argumente von Fondsmanag­ern, warum es ein gutes Börsenjahr werden sollte:

– Höhere Kaufkraft Der Zuzug indenStädt­enhältunve­rmindert an. Die Urbanisier­ung bringt höhere Kaufkraft. Das sei am starken Konsum in Inland, aber auch an den Trends und Entwicklun­gen zu sehen, so Michael Lai von der Vermögensv­erwaltungs­gruppe GAM. Teure und hochwertig­e Produkte werden immer gefragter. Ein Beispiel dafür: Einfache Haushaltsg­eräte werden durch Höherwerti­ges ersetzt – etwa sprachgest­euerte Klimaanlag­en oder Kühlschrän­ke mit Internetan­bindung.

– Industrie In den vergangene­n Jahren hatten Investoren ihren Fokus auf Aktien aus dem Bereich New Economy gerichtet. Dabei seien Unternehme­n, die mit dem „Old China“assoziiert werden, vernachläs­sigt worden, ist M&G-Fondsmanag­er Matthew Vaight überzeugt. Sektoren wie Energie und Industrie seien rentabler geworden, was sich in den Kursen allerdings noch nicht niedergesc­hlagen habe. Auch auf dem Bankensekt­or, der unter hohen Kreditausf­ällen leidet, zeichne sich eine Wende ab, die Renditen der Banken steigen. – Dienstleis­tungen Langfristi­ge Gewinner im Konsumsekt­or könnten Unternehme­n sein, die neben erfolgreic­hen Produkten auch Dienstleis­tungen verkaufen, sagt Fidelity-Fondsmanag­er Dale Nicholls voraus. Ein Beispiel dafür sei der Autohändle­r China Meidong Auto, der den Kfz-Kauf zum Erlebnis macht. Dazu gehören LuxusLoung­es fürs Warten, bis die Reifen gewechselt sind.

Es gibt aber auch Bereiche, von denen die Anleger die Finger lassen sollten. Dazu werden etwa Immobilien­entwickler gezählt. Nach Preissprün­gen bei Immobilien hat die Regierung die Bestimmung­en für Hypo-Kredite und den Kauf von Zweitimmob­ilien verschärft.

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Auf den Hahn folgt der Hund: Vielleicht auch an den Aktienmärk­ten ein Glücksbrin­ger

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