Gregor Schlierenzauer ist auf der Großschanze nur in der Zuschauerrolle
Abwärtstrend. „Malysz, Prevc, Stoch oder Kraft.“Wenn es bei ihm gerade wieder einmal gar nicht laufen mag, erinnert Gregor Schlierenzauer gerne daran, dass es anderen großen Skispringern ähnlich ergangen ist. „Es gibt eben Zeiten, in denen es nicht ganz zusammen passt. Das haben viele schon durchgemacht.“
Nur mit dem Unterschied, dass beim erfolgreichsten Springer der Weltcuphistorie (53 Siege) diese Phase nun bereits ziemlich lange andauert. Sein letzter Weltcupsieg ist längst verjährt (Dezember 2014), der Tiroler wirkt zusehends wie ein Schatten seiner selbst. Der schier unaufhaltsame Abwärtstrend des 28- Jährigen erlebte nun bei den Spielen in PyeongChang den nächsten Tiefpunkt. Gregor Schlierenzauer schaffte nicht den Sprung in das vierköpfige Aufgebot für den Bewerb auf der Großschanze (Samstag).
Fehlerteufel
In der teaminternen Qualifikation konnte sich der Stubaier nicht durchsetzen, ÖSV-Cheftrainer Heinz Kuttin nominierte das Quartett Stefan Kraft, Manuel Fettner, Michael Hayböck, Clemens Aigner. „Der Gregor ist leider rausgefallen. Clemens Aigner war in allen drei Sprüngen besser“, begründet der Kärntner die Entscheidung.
Schlierenzauer sieht sich aktuell mit etlichen Problemen und Baustellen konfrontiert. Es mangelt ihm nicht nur an der Sicherheit und am Selbstvertrauen, bei ihm hat sich auch der Fehlerteufel eingeschlichen. „Es ist eine technische Sache, ich baue einfach zu viele Fehler ein“, weiß der 28-Jährige, der mit der aktuellen sportlichen Krise eigentlich erstaunlich gelassen umgeht. Wohl auch deshalb, weil ihm immer wieder einmal ein Ausreißer nach oben gelingt, der ihm zeigt, dass sich die Geduld und der Einsatz durchaus lohnen. „Ich sehe, dass ich es drauf habe“, sagt der Tiroler.