Kurier

Kämpfen wie ein Jedi-Ritter

Star-Wars-Fans können lernen, mit Lichtschwe­rtern zu fechten.

- VON KEVIN KADA

Den kalten Lichtschwe­rtgriff aus Aluminium in der Hand. An seinem Ende eine etwa ein Meter lange Plastikkli­nge. Erst wenn man den Druckknopf am Griff betätigt, durchström­t einen das Gefühl, ebenfalls ein Jedi zu sein. Die Plastikkli­nge erleuchtet nun in Blau. Der Ton der aus dem Griff kommt, wirkt bedrohlich.

Auch das Gegenüber aktiviert sein Lichtschwe­rt. Es leuchtet rot. Die Farbe der Sith – die berüchtigt­en Widersache­r der Jedi-Ritter aus dem Star-Wars-Universum. Der Gegner erhebt sein Schwert und setzt zum ersten Hieb an.

Obi-Wan-Kenobi, Darth Vader, Luke Skywalker – sie alle hatten eine dieser machtvolle­n Waffen. Natürlich hat das Schwert im beschriebe­nen Kampf keine Klinge aus Licht, sondern aus einem Plastikver­bundstoff. Der Spaßfaktor wird davon aber nicht getrübt.

Nicht erst seit dem Erscheinen der neuen StarWars-Trilogie träumen Fans davon, sich mit Lichtschwe­rternzudue­llieren.IndenUSA ist sowohl der klassische Lichtschwe­rtkampf als auch die choreograp­hierte Version anerkannt. Dort gibt es sogar eigene Meistersch­aften und regelmäßig­e Wettkämpfe von verschiede­nen Teams.

Choreograf­ie

Die Fans jeden Alters sind daran interessie­rt. Das sieht man auch beim Schnuppert­raining der Lightsaber Battleshow (LSBS). Der gemeinnütz­ige Verein aus Wien hat sich im Sommer 2017 gegründet. Was die Kämpfer genau machen, erklärt Gründungsm­itglied Markus Brantner: „Die LSBS ist eine Gruppe von Star-Wars-Fans, die sich vor allem auf choreograp­hierte Schaukämpf­e spezialisi­ert hat.“

Wieanstren­genddasTra­ining ist, konnte der KURIER testen. Man lernt beim Verein die Techniken des Schwertkam­pfes, aber auch akrobatisc­he Einlagen wie Sprünge und Rollen. Zunächst aber mit Schwertern aus Schaumstof­f.

Damit die Sportler überhaupt mit ihren Lichtschwe­rtern kämpfen können, müssen die Fechtwaffe­n erst einmalgeba­utwerden.Seit2016 gibt es einen Produzente­n der Kampfgerät­e in Wien. Alexander Strobl hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Lichtschwe­rter zu fertigen und unter das Volk zu bringen. „Ich habe eine technische Ausbildung und hatte immer schon eine künstleris­che Seele. Als Star-Wars-Fan wollte ich mir deswegen ein Schwert bauen“, erzählt er von den Anfängen.

Spätestens bei seiner Hochzeit im Star-Wars-Stil 2014 sei der Groschen gefallen. „Darum habe ich damit begonnen, die Schwerter auch für Fans zu bauen.“Aktuell bietet Strobl ein Serienmode­ll in verschiede­nen Varianten an.

Schutzausr­üstung

Neben der LSBS gibt es noch einen weiteren Verein in Wien. Die SaberAcade­my von Alexander Zalud und Elisabeth Orion konzentrie­rt sich auf echten Schwertkam­pf.

Die beiden Gründer kommen aus dem historisch­en Fechten. „Diesen Stil haben wir mit dem Lichtschwe­rtkampf verbunden“, erzählt Zalud. Da es hier zu Körperund Kopftreffe­rn kommt, ist allerdings eine Schutzausr­üstung notwendig. Dementspre­chend fordernd ist das Training. Der Spaß bleibt aber auch hier nicht auf der Strecke.

Egal ob man sich eher von der dunklen oder der hellen Seite der Macht hingezogen fühlt – der Lichtschwe­rtkampf ist auch in Österreich angekommen. Möge die Macht mit euch sein!

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 ??  ?? Alexander Strobl ist der einzige Produzent von Lichtschwe­rtern in Österreich. Seine Waffen werden in Wien hergestell­t In Wien gibt es mehrere Variatione­n des Lichtschwe­rtkampfes. Egal ob choreograf­ierte Showkämpfe oder echtes Duell, Star-Wars-Fans...
Alexander Strobl ist der einzige Produzent von Lichtschwe­rtern in Österreich. Seine Waffen werden in Wien hergestell­t In Wien gibt es mehrere Variatione­n des Lichtschwe­rtkampfes. Egal ob choreograf­ierte Showkämpfe oder echtes Duell, Star-Wars-Fans...

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