Kurier

Warum Ski-Gold an

Damen-Super-G. Snowboard-Ass Ester Ledecka düpiert die alpine Ski-Elite und sorgt für die ganz große Sensation der Winterspie­le von PyeongChan­g. Ihr Weg zum Erfolg erscheint erstaunlic­h simpel.

- AUS JEONGSEON STEFAN SIGWARTH

Gut 26 Minuten lang bahnte sich an diesem Samstag in Jeongseon eine Sensation an: Vier Jahre nach Gold im Olympia-Super-G von Rosa Chutor führte Anna Veith nach zwei Jahren voller Schmerzen und Kraftakte, und es schien eine unglaublic­he Belohnung für die 28Jährige in Griffweite: Gold. Dann kam Ester Ledecka. Was die 22-jährige Tschechin da aufführte, das war keine Sensation mehr. Für so etwas gibt es nicht einmal ein Wort in der deutschen SpraFehler, che. Vielleicht sollte man es mit Zoink probieren, oder mit Krawonk. Ester Ledecka holte eine Hundertste­lsekunde vor Anna Veith Gold.

Klar, im Dezember hatte sie im Abfahrtstr­aining von Lake Louise einmal die Bestzeit markiert. Klar, sie hatte im Jänner bei schwierige­n Bedingunge­n in Bad Kleinkirch­heim ansehnlich­e Resultate gezeigt. Aber Gold? Im olympische­n Super-G?

Für die zweifache SNOWBOARD-Weltmeiste­rin???

Nach ihrem Krawonk stand Ester Ledecka einfach nur im Zielraum und schaute. Regungslos. Sekunde um Sekunde. Sie verzog keine Miene. „Ich dachte, das sei ein als ich auf die Anzeigetaf­el geschaut habe und wollte einfach mal abwarten, bis die Zeit korrigiert ist“, erklärte Ester Ledecka später. „Aber alle im Stadion haben geschrien, und dann war mir klar, dass es kein Fehler ist“.

Die große Show

Ihr Krawonk hat Ledeckas Zeitplan gehörig durcheinan­dergewirbe­lt. Geplant war, dass sie nach dem SuperG drei Läufe auf dem Snowboard fährt. Nun saß sie bei der Pressekonf­erenz und bestätigte, was Christian Höflehner, der Rennchef ihres Ausrüsters Atomic, sagte: „Sie ist eine lustige, aufgeweckt­e, sympathisc­he, nette, g’schei-

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