Kurier

Die muntere Talfahrt der Wiener Austria nimmt kein Ende

Violette Krise. Die Wiener verloren in Mattersbur­g zu Recht mit 1:2. Konsequenz­en sind nicht auszuschli­eßen.

- VON ALEXANDER STRECHA

Was ein einziger Buchstabe für einen großen Unterschie­d ausmachen kann. In vielen Heimspiele­n hat die Austria beim Verrichten ihres Tagswerkes große Probleme. Im Happel-Stadion. Währenddes­sen blühten die Veilchen bei Gastspiele­n in Mattersbur­g regelmäßig auf. Im Pappel-Stadion.Nichtsoges­tern, wo eine violette Siegesseri­e ein bitteres Ende erfuhr.

Denn Mattersbur­g trug völlig verdient mit 2:1 den Sieg davon, überholte die Wiener damit in der Tabelle. Ex-Austria-Trainer Gerald Baumgartne­r freute sich doppelt. „Es war eine bärenstark­e Leistung von uns.“Und die Austria? Die kann sich allmählich von einem Europacup-Startplatz verabschie­den, liegt nur noch auf Platz sieben und neun Punkte entfernt von den angestrebt­en Rängen. Die Frage ist, ob der Verein Konsequenz­en zieht, sprich die Reißleine, oder auf Besserung wartet. Sportdirek­torFranzWo­hlfahrt:„Es werden ernste Worte folgen. Wir werden das dann täglich kontrollie­ren.“Steht der Trainer in Frage? Wohlfahrt: „Die Fehler haben die Spieler heute gemacht.“

Fehlstart

Pünktlich zum Anpfiff f lockte der Schnee dicht durch das Stadion. Eine kalte Dusche wäre somit gar nicht vonnöten gewesen für die Austria, die von den Mattersbur­gern dennoch eiskalt erwischt wurde. Prevljaks Drehung um die eigene Achse verursacht­e bei Kadiri Gleichgewi­chtsstörun­gen – 1:0 nach 170 Sekunden. Mattersbur­g wirkte williger, zielstrebi­ger, die Austria indisponie­rt und ratlos. Ruan stoppte den star- kenPrevlja­kalsRetter­inallerhöc­hster Not bei dessen Sprint in Richtung Tor. Weil dieser den Ball nicht am Fuß hatte, gab Schiedsric­hter Harkam keinen Torraub und Ruan die Gelbe Karte. Umgekehrt wurde der Austria ein Elfmeter nach Foul an Friesenbic­hler vorenthalt­en.

Starkes Ende

Beide Teams beklagten in Folge Verletzung­en, bei den Burgenländ­ern wurde Jano geschulter­t, Austrias Stangl übertrieb die Dehnfähigk­eit seiner Adduktoren. Mattersbur­g war dem zweiten Treffer näher als die Austria dem Ausgleich, der plötzlich fiel. Holzhauser brachte Venuto in Position, der sich geschickt durchsetzt­e und zum 1:1 einschob (38.). Die zweite Hälfte startete ohne Schneefall, Kadiri hatte dennoch keinen Durchblick. Seinen völlig verunglück­ten Rückpass fing Pink ab, verjuxte die Topchance aber.

Die Austria wagte den Versuch, ein wenig Fußball zu spielen. Es blieb beim Versuch. Mattersbur­g hatte durch Prevljak und Mahrer noch zwei Chancen, ehe Prevljak abermals zuschlug und Mattersbur­g den dritten Sieg im dritten Spiel 2018 bescherte (88.). Austria-Trainer Thorsten Fink: „Es reicht derzeit nicht, Mattersbur­g zu schlagen. Für manche ist der Druck vielleicht zu viel.“

Worte wie ein Abgesang.

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Kalte Dusche: Für die Austria (rechts Serbest) gab es im verschneit­en Mattersbur­g (Pink) nichts zu holen

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