Rapide Rettung im Schneetreiben
Glücklicher Punkt. Sturm wartete erfolgreich auf Fehler der Wiener. Bolingoli glich spät aus
In seiner neuen Funktion als Teamchef schaute Franco Foda seinem Ex-Team gegen Rapid zu. Und sah bei Sturm die Rückkehr zur Foda-Spielweise aus dem Herbst: Nach zwei Zu-Null-Pleiten rückte Nachfolger Heiko Vogel von seiner Ballbesitz-Idee ab.
Das 4-1-4-1-System wurde mit einigen Umstellungen gegen eine Fünferkette und aggressives Spiel auf Konter getauscht. „Ich habe den 2:1Sieg von Sturm vom Herbst auf Video studiert. Aber die Aufstellung hat sich nach Verletzungen und erkrankten Spielern erst kurzfristig so ergeben“, sagt Vogel.
Lange sah es erfolgreich aus. Rapid glich erst aus, als ein Schuss wie ein Blitz von Boli Bolingoli das dichte Schneetreiben durchbrach.
Stange im Weg
In Minute 7 war Murg erstmals auf Schrammel zugelaufen und versetzte seinen Ex-Mitspieler. Der Schuss prallte an die Stange, Schobesberger staubte ab, stand aber im Abseits. Sturm wartete auf Konter – wie nach einem Fehlpass von Galvao. Lovric spielte Alar frei, der an einer starken Reaktion von Strebinger scheiterte (9.).
Das war der erste Fehler von Rapid, der zweite wurde bestraft. Strebinger spielte ungenau, Sturm dafür perfekt. Nach einem Doppelpass mit Alar traf Thorsten Röcher direkt ins Eck – 0:1. Nach insgesamt 200 Spielminuten bejubelte Vogel den ersten Treffer bei Sturm.
Als Galvao zu Boden ging, ließ Schiedsrichter Drachta zur allgemeinen Überraschung weiterspielen. Hierländer lief allein auf Strebinger zu und hatte wohl zu viel Zeit zum Nachdenken. Es folgte ein ganz schlechter Querpass auf Alar (28.).
Ähnlich schlecht war der Abschluss von Schobesberger bei der besten RapidChance. Joelinton hatte den wie beim 2:3 gegen Salzburg als Mittelstürmer aufgestellten Flügelflitzer geschickt. Siebenhandl hielt (31.).
Rapid agierte fehlerhaft, erstmals auch Ljubicic. Dass die Nerven wieder blank liegen, zeigte eine rot-würdige Attacke von Petsos knapp vor der Pause – nur Gelb.
Mehr Druck
In Hälfte zwei wurde Rapid mit den Neuen Szanto und Kvilitaia druckvoller, gefährlicher waren die Gäste: der starke Lovric traf fast aus der eigenen Hälfte (65.). Hierländer verfehlte knapp (80.). Für Rapid traf Szanto zumindest die Latte (84.).
Besser machte es mit roher Gewalt Boli Bolingoli. Der Belgier zog vom Sechzehner ab und knallte die Kugel mit seinem Premierentor ins Eck – 1:1 (88.). Danach ging es hin und her, in Minute 95 rettete Strebinger sensationell gegen Zulj und damit den Punkt. „Aber zwei Punkte in drei Spielen sind viel zu wenig. Dass wir erstmals kaum Chancen rausgespielt haben, tut weh“, sagte Rapid-Trainer Goran Djuricin.
Zufriedener war Vogel: „Wir haben uns Rapid angepasst und den Vorsprung in der Tabelle verteidigt.“