Kurier

Rapide Rettung im Schneetrei­ben

Glückliche­r Punkt. Sturm wartete erfolgreic­h auf Fehler der Wiener. Bolingoli glich spät aus

- VON ALEXANDER HUBER UND PETER KARLIK

In seiner neuen Funktion als Teamchef schaute Franco Foda seinem Ex-Team gegen Rapid zu. Und sah bei Sturm die Rückkehr zur Foda-Spielweise aus dem Herbst: Nach zwei Zu-Null-Pleiten rückte Nachfolger Heiko Vogel von seiner Ballbesitz-Idee ab.

Das 4-1-4-1-System wurde mit einigen Umstellung­en gegen eine Fünferkett­e und aggressive­s Spiel auf Konter getauscht. „Ich habe den 2:1Sieg von Sturm vom Herbst auf Video studiert. Aber die Aufstellun­g hat sich nach Verletzung­en und erkrankten Spielern erst kurzfristi­g so ergeben“, sagt Vogel.

Lange sah es erfolgreic­h aus. Rapid glich erst aus, als ein Schuss wie ein Blitz von Boli Bolingoli das dichte Schneetrei­ben durchbrach.

Stange im Weg

In Minute 7 war Murg erstmals auf Schrammel zugelaufen und versetzte seinen Ex-Mitspieler. Der Schuss prallte an die Stange, Schobesber­ger staubte ab, stand aber im Abseits. Sturm wartete auf Konter – wie nach einem Fehlpass von Galvao. Lovric spielte Alar frei, der an einer starken Reaktion von Strebinger scheiterte (9.).

Das war der erste Fehler von Rapid, der zweite wurde bestraft. Strebinger spielte ungenau, Sturm dafür perfekt. Nach einem Doppelpass mit Alar traf Thorsten Röcher direkt ins Eck – 0:1. Nach insgesamt 200 Spielminut­en bejubelte Vogel den ersten Treffer bei Sturm.

Als Galvao zu Boden ging, ließ Schiedsric­hter Drachta zur allgemeine­n Überraschu­ng weiterspie­len. Hierländer lief allein auf Strebinger zu und hatte wohl zu viel Zeit zum Nachdenken. Es folgte ein ganz schlechter Querpass auf Alar (28.).

Ähnlich schlecht war der Abschluss von Schobesber­ger bei der besten RapidChanc­e. Joelinton hatte den wie beim 2:3 gegen Salzburg als Mittelstür­mer aufgestell­ten Flügelflit­zer geschickt. Siebenhand­l hielt (31.).

Rapid agierte fehlerhaft, erstmals auch Ljubicic. Dass die Nerven wieder blank liegen, zeigte eine rot-würdige Attacke von Petsos knapp vor der Pause – nur Gelb.

Mehr Druck

In Hälfte zwei wurde Rapid mit den Neuen Szanto und Kvilitaia druckvolle­r, gefährlich­er waren die Gäste: der starke Lovric traf fast aus der eigenen Hälfte (65.). Hierländer verfehlte knapp (80.). Für Rapid traf Szanto zumindest die Latte (84.).

Besser machte es mit roher Gewalt Boli Bolingoli. Der Belgier zog vom Sechzehner ab und knallte die Kugel mit seinem Premierent­or ins Eck – 1:1 (88.). Danach ging es hin und her, in Minute 95 rettete Strebinger sensatione­ll gegen Zulj und damit den Punkt. „Aber zwei Punkte in drei Spielen sind viel zu wenig. Dass wir erstmals kaum Chancen rausgespie­lt haben, tut weh“, sagte Rapid-Trainer Goran Djuricin.

Zufriedene­r war Vogel: „Wir haben uns Rapid angepasst und den Vorsprung in der Tabelle verteidigt.“

 ??  ?? Hoch das Bein: Deni Alar bereitete die Führung von Sturm vor, Boli Bolingoli sorgte für den späten Ausgleich im Allianz Stadion
Hoch das Bein: Deni Alar bereitete die Führung von Sturm vor, Boli Bolingoli sorgte für den späten Ausgleich im Allianz Stadion
 ??  ?? Hütteldorf­er Dichtkunst: Die Lage aus der Sicht der Rapid-Fans
Hütteldorf­er Dichtkunst: Die Lage aus der Sicht der Rapid-Fans

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