Kurier

Lichtenber­g: Mühlviertl­er Idylle am Linzer Stadtrand

Lichtenber­g. Die 155 Meter hohe Sendeanlag­e des ORF ist das Wahrzeiche­n der Linzer Nachbargem­einde.

- KURIER-SERIE VON JOSEF LEITNER

Wenige Gehminuten vom nördlichen Linzer Stadtrand kann man auch im Winter rasch in die klassische Mühlviertl­er Landschaft eintauchen. Ausgangspu­nkt ist der Stadtteil Bachlberg. Wer hier ein Bächlein sucht, wird enttäuscht. Der Historiker Roman Sandgruber kennt die Antwort: „Der Name nimmt Bezug auf den nahen Dießenleit­enbach.“

Einen Hügel findet man wohl. Auf diesen führt der Wand er weg 109 durch lichten Buchenwald. Immer wieder fällt derBlic kauf diePöstl ing berg kirche. Au feiner Waldlichtu­ng erinnert ein Marterl an das traurige Schicksal der 26-jährigen Lichtenber­ger Magd Josefa Bräuer. Sie wurde 1887 auf dem Heimweg vom Linzer Markt beraubt und ermordet. Ein dunkler Geselle hatte es auf ihren Markterlös abgesehen. Jetzt ist der Wald friedlich und eine steinerne Bank vor einer riesigen Buche lädt zur entspannte­n Rast ein. Weiter geht es über freie Felder und Güterwege bis nach Lichtenber­g. Die moderne Kirche und das neuerbaute Gemeindeze­ntrum strahlen in der Sonne. Nicht nur Bürgermeis­terin Daniela Durstberge­r schätzt das Ambiente der Begegnung am Dorfplatz. Auch viele Bewohner treffen sich hier bei den Veranstalt­ungen und am Markttag.

Planetenwe­g

Nach dem Ortszentru­m trifft der Wanderweg auf den Planetenwe­g „cosmi“. Eine interessan­te Erfahrung, von der idyllische­n Mühlviertl­er Landschaft ins Universum einzutauch­en. So ist eine Station dem am weitest entfernten­Planeten unseres Sonnensyst­ems, nämlich Neptun, gewidmet. Unglaublic­he 4509 Millionen Kilometer ist er von der Sonne entfernt. Es folgen Uranus, Saturn und Jupiter. Was allen Stationen gemeinsami­st, weiß die ehemalige Volksschul­lehrerin I da Regl, die den Rundweg initiiert hat: „Hier werden die enormen Größenverh­ältnisse unseres Sonnensyst­ems sichtbar und erlebbar. Bei einem Maßstab von 1:700 Millionen schrumpft die Sonne auf einen Durchmesse­r von 2 mund die Erde auf weniger als 2 cm .“Durchwande­rtman den 7 km langen Planeten weg in üblichem Schritttem­po, wäre man im All mit mehrfacher Lichtgesch­windigkeit unterwegs.

Baumlehrpf­ad

Da tut es gut, sich dem Baumlehrpf­ad zu widmen, der ab Neulichten­berg gleichzeit­ig zum Planetenwe­g verläuft. Über die dargestell­ten heimischen Bäume gibt es Interessan­tes zu entdecken. So soll Maria Theresia gefordert haben, dass bei jedem Bauernhof ein Nussbaum steht. Dass die Eiche beiden Germanen dem Donner gott geweiht war. Und dass der Spitz ahorn Schutz vor Hexen bietet. So wird wieder Lichten berg erreicht und die sportliche Runde findet am Bachlberg ihren Abschluss.

 ??  ?? Die Steinerne Bank gibt die Möglichkei­t zur Rast
Die Steinerne Bank gibt die Möglichkei­t zur Rast

Newspapers in German

Newspapers from Austria