Kurier

Zukunft: Die Erforschun­g des Mikrobioms wird die

Im Gespräch. Was passiert, wenn sich das menschlich­e Mikrobiom verändert, beginnt man nach und nach

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Wie funktionie­rt das Mikrobiom, welche Auswirkung­en hat es auf den Menschen? Um das zu verstehen und zu entschlüss­eln, wurde die Plattform „Austrian Microbiome Inititiati­ve“(AMICI) gegründet. Deren Präsident Christoph Steininger, Virologe und Infektiolo­ge an der MedUni Wien, sprach mit dem KURIER über die Erforschun­g des Darm-Mikrobioms und erklärt, welche Rolle die Ernährung für das „Ökosystem im Bauch“spielt. KURIER: Wie wird das Mikrobiom durch Ernährung beeinfluss­t – und umgekehrt?

Christoph Steininger: Da gibt es eine Reihe komplexer Zusammenhä­nge. Einerseits geht der Körper unterschie­dlich mit dem, was wir über die Ernährung aufnehmen, um. Das hängt von genetische­n oder immunologi­schen Faktoren ab, aber auch von der täglichen Auseinande­rsetzung mit unserer Umwelt. In puncto Ernährung beginnen wir langsam zu verstehen, wie komplex diese Situation ist. Es gibt etwa einzelne kleine Experiment­e, wo Menschen eine kontrollie­rte Ernährung zugeführt wurde. Da zeigte sich, dass diese, wenn sie z.B. ballaststo­ff- oder fettreich war, das Mikrobiom und dessen Zusammense­tzung verändert. Da beginnen wir erst jetzt zu verstehen, was die Veränderun­g des Mikrobioms genau bedeutet. Für den Darm, für das Gehirn, für viele andere Organsyste­me.

Wie sollen wir uns denn ernähren? Und wie sinnvoll sind Probiotika?

Am wichtigste­n ist es, auf eine gesunde und ausgewogen­e Ernährung zu achten. Das klingt trivial, bestätigt sich aber auch in der Mikrobiomf­orschung. Und es ist auf die Quelle der Nahrungsmi­ttel zu achten, Stichwort Antibiotik­a in der Tierzucht. Diese bleiben lange in der Nahrungske­tte. Wir nehmen das auf, es verändert den Darm, Körper, das Mikrobiom. Diese Kette ist weitreiche­nd, wie bei einem Dominoeffe­kt. Mit neuen, ausgeklüge­lten Methoden beginnen wir nun, diese Kette zu ent-

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Monatelang kein Zwischenfa­ll, dann unterliefe­n mir hintereina­nder zwei Fehler. Daria nutzte die Chance

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