Neos: Affäre um Parteispende
20.000 Euro. Rund um die Abstimmung über Olympia 2026 gab es Geld von einer Schröcksnadel-Firma.
Vor Olympiaabstimmung gab Schröcksnadel 20.000 €
Zumindest zwei Dinge haben die Neos von der Familie Schröcksnadel übernommen: 20.000 Euro und deren Rechtfertigungen. Für ÖSVChef Peter Schröcksnadel war Österreich einst zu klein, um gutes Doping betreiben zu können. Die Neos rechtfertigen sich nun damit, dass sie zu klein sind, um bestochen zu werden.
Den Pinken droht eine Spendenaffäre rund um die Olympiabewerbung in Tirol. Wie die Rechercheplattform Addendum berichtet, haben Neos am 15. September 2017 von der „Feratel Media Technologies AG“20.000 Euro erhalten. Die Feratel gehört ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel, der logischerweise für Olympia gewesen ist.
Die Neos, die zunächst noch meinungsoffen zu den Spielen waren, weisen die Überweisung auf ihrer Homepage aus. Der Zeitpunkt und die Umstände sind allerdings brisant. Denn nur elf Tage zuvor luden die Pinken zu einer Pressekonferenz, um erstmals ihre Position zur Abstimmung in Tirol kund zu tun. Dabei hieß es, dass Olympia 2026 in Innsbruck „enorme Chancen“bieten würde. Sie boten der ÖVP auch einen parteiübergreifenden „Pakt für Olympia“an.
Und noch etwas hat einen fahlen Beigeschmack. Drei Tage nach Eingang der Spende veranstaltete Neos offenbar ein Gespräch in einem Innsbrucker Hotel mit dem Titel „Olympia 2026: Pro & Contra“. Als entschiedener GegnerwardabeiderJournalist Jens Weinreich geladen.
Ausgeladenes Contra
Kurz vor der Veranstaltung erhielt er laut Bericht von einem Neos-Mitarbeiter die schriftliche Mitteilung, dass die Veranstaltung abgesagt wordensei.Wurdesieaberoffenbar nicht, der Event fand statt – nur ohne den Gegner Weinreich.
Als Befürworter bei der Veranstaltung zu Gast war: Markus Schröcksnadel, ÖSVPräsidenten-Sohn und Feratel-Vorstandsvorsitzender.
Neos-Generalsekretär Nikola Donig versteht die Aufregung nicht: „Bei uns funktioniert es nicht so, dass wir Geld nehmen und dafür oder dagegen sind. Es ist eher so, dass man unsere Position mag und dann dafür Geld gibt. Wenn man bestechen will, dann geht man zu einer größeren Partei. Die Neos sind zu klein dafür und haben ja keine Entscheidungsgewalt.“
Markus Schröcksnadel, der bereits 2013 für die Neos gespendet hat, unterstützt auch den laufenden Landtagswahlkampf. Neos Tirol sieht sich in einer Stellungnahme „als Garant gegen Meinungskauf “, weil die Spenden veröffentlicht werden. Olympia sei „eine Chance für den Standort Tirol“gewesen.