Kurier

Top-Team-Ermittlung­en gegen Kaiser eingestell­t, weiteres Verfahren anhängig

- – THOMAS MARTINZ

„Mein Damoklessc­hwert“– so hatte Peter Kaiser (SPÖ) stets die „Causa Top Team“, die fast sechs Jahre lang die Wirtschaft­s- und Korruption­sstaatsanw­altschaft (WKStA) und somit auch ihn als Kärntner Landeshaup­tmann beschäftig­te, genannt. Wenige Tage vor der Landtagswa­hl am 4. März wurden nun die Ermittlung­en gegen Kaiser eingestell­t.

Das Verfahren wegen des Verdachts der Untreue und des Amtsmissbr­auchs geht auf eine 2012 erstattete Anzeige der damals von den Freiheitli­chen dominierte­n Kärntner Landesregi­erung zurück. Der Vorwurf: Angeblich sollten im Jahr 2009 über den damaligen Gesundheit­sreferente­n Kaiser mittels falscher Rechnungen öffentlich­e Gelder in der Höhe von 140.000 Euro an die frühere SPÖ-Partei-Werbeagent­ur Top Team gef lossen sein. Kaiser hatte für den Fall einer rechtmäßig­en Anklage seinen Rücktritt als Landeshaup­tmann angekündig­t.

„Die Beweiserge­bnisse haben den Verdacht entkräftet. Damit sind die Ermittlung­en zum Faktenkomp­lex Top Team beendet“, hieß es am Montag von der WKStA. „Es waren mühsame sechs Jahre und eine große Belastung. Nun ist der Dunstschle­ier, der über meiner aktuellen Kandidatur gehangen ist, weg“, zeigte sich Kaiser „erleichter­t“und „erfreut“.

Gegen ihn ist jedoch laut WKStA ein weiteres Verfahren wegen des Verdachts der Untreue anhängig. Dabei gehe es um die Bezahlung eines Inserats aus Landesmitt­eln in der „Feuerwehrz­eitung“im Zuge der Landtagswa­hl im Jahr 2009. Die Höhe der Zahlung betrug laut WKStA 4300 Euro, die Strafbarke­it werde derzeit geprüft. Kaiser-Anwalt Meinhard Novak betonte nun, sein Mandant sei zwar auf dem Inserat abgebildet, aber nicht Auftraggeb­er dessen gewesen. Er gehe davon aus, dass auch dieses Verfahren eingestell­t werde.

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