Gewerkschaft ist wegen Strache-Plänen alarmiert
Die Ankündigung von Vizekanzler und Beamtenminister HeinzChristian Strache, den Personalabbau bei den Beamten zu forcieren, lässt in der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (GÖD) die Alarmglocken schrillen. Nicht ausgeschlossen, dass daraus ein veritabler Konflikt zwischen ÖVP und FPÖ werden könnte. „Nur jede zweite oder dritte frei werdende Stelle soll nachbesetzt werden“, kündigte Strache im an. Einsparungspotenzial sieht der Minister durch eine weitere Digitalisierung in der Verwaltung.
Diese Ankündigung will die GÖD nicht auf sich sitzen lassen. Die Kürzungspläne seien „realitätsfern“und „ohne Aufgabenreform wird es keine Personalkürzungen geben“, heißt es in der GÖDZentrale.
Sparkurs. Leiharbeitskräfte
Bereits die bisherige restriktive Politik ab 2012 habe dazu geführt, dass in Ministerien derzeit hunderte Leiharbeitskräfte beschäftigt seien. Das sei „die teuerste Variante“, sagt GÖD-Chef Norbert Schnedl.
Laut dem aktuellen Bericht „Das Personal des Bun- des 2017“umfasst der staatliche Sektor 683.900 Personen. Auf Vollzeitbeschäftigungsäquivalente umgerechnet sind es 349.173 Arbeitsplätze, davon befinden sich 132.741 direkt beim Bund. Die GÖD erinnert, dass in den nächsten zehn bis fünfzehn Jahren eine große Pensionierungswelle anstehe. Das Durchschnittsalter liege derzeit bei 46 Jahren.
Eine Ausnahme beim Streichen von Jobs will Strache machen: Keine Einsparungen soll es jedenfalls in den Bereichen Sicherheit und Bildung geben.
Überzeugt zeigte sich Strache davon, dass er mit der GÖD ein neues Dienstrecht umsetzen werde. Daran sind bisher viele Regierungen gescheitert.
Noch ist es nicht so weit, dass die GÖD zum Streik aufruft. „Wir setzen auf den sozialpartnerschaftlichen Dialog“, sagte der Pressesprecher von GÖD-Chef Schnedl. Ein Gesprächstermin zwischen GÖD-Spitze und Strache wurde aber noch nicht vereinbart. In einem Punkt versucht Strache der Beamtenschaft entgegenzukommen: „Den pragmatisierten Beamten sollte es weiterhin geben.“