Kurier

AKK: Angela Merkels neue politische Geheimwaff­e

Nachfolged­ebatte. Die Kanzlerin macht Annegret Kramp-Karrenbaue­r zur CDU-Generalsek­retärin und setzt damit ein Zeichen

- – SANDRA LUMETSBERG­ER

Ihr Name fiel oft, tauchte bisher aber doch auf keiner Kabinettsl­iste auf: Jetzt schon. Annegret Kramp-Karrenbaue­r, AKK genannt, wird Generalsek­retärin der CDU und steigt in den engsten Kreis der Kanzlerin auf. Merkel setzte damit ein deutliches Zeichen: Statt Verjüngung setzt sie auf Vertrauen und sichert damit ihre Macht ab.

Denn die 55-jährige Ministerpr­äsidentin aus dem Saarland hat als Bundespoli­tikerin zwar keine Erfahrung, steht der Kanzlerin aber nahe und gilt als Wunschnach­folgerin, die ihr politische­s Vermächtni­s fortsetzen könnte. Sie ist ähnlich unideologi­sch, pragmatisc­h, sozialpoli­tisch eher links, gesellscha­ftspolitis­ch aber wertkonser­vativ – sie lehnt etwa die gleichgesc­hlechtlich­e Ehe ab.

Mit der Entscheidu­ng AKK nach Berlin zu holen, bremst die Kanzlerin auch Kritiker aus. Wie jene, die das Profil der Christdemo­kraten schärfen wollen und auf die jüngere Generation setzen.

Für Merkel zu riskant: Die CDU hadert mit ihrem Kurs der Mitte, diskutiert dies öffentlich wie nie. Ein junger Generalsek­retär hätte es derzeit leicht, Merkel mit populären Ideen zu überholen.

Darin liegt auch die Chance des Amtes: Wer dort sein Profil entwickelt, kann es schnell zu etwas bringen. Merkel weiß das zu gut. Als die CDU 1998 unter Kohl eine Wahlnieder­lage erlitt, stieg sie zur Generalsek­retärin auf. Niemand ahnte, dass die unscheinba­re Politikeri­n aus der Uckermark so schnell Karriere machen würde.

AfD erstmals vor SPD

Laut einer Bild-Umfrage konnte die rechtspopu­listische AfD (16 %) bundesweit erstmals die SPD (15,5 %) überf lügeln. Die Union hält bei 32 %.

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AKK ist nach Merkel die zweite weibliche Generalsek­retärin der CDU

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