AKK: Angela Merkels neue politische Geheimwaffe
Nachfolgedebatte. Die Kanzlerin macht Annegret Kramp-Karrenbauer zur CDU-Generalsekretärin und setzt damit ein Zeichen
Ihr Name fiel oft, tauchte bisher aber doch auf keiner Kabinettsliste auf: Jetzt schon. Annegret Kramp-Karrenbauer, AKK genannt, wird Generalsekretärin der CDU und steigt in den engsten Kreis der Kanzlerin auf. Merkel setzte damit ein deutliches Zeichen: Statt Verjüngung setzt sie auf Vertrauen und sichert damit ihre Macht ab.
Denn die 55-jährige Ministerpräsidentin aus dem Saarland hat als Bundespolitikerin zwar keine Erfahrung, steht der Kanzlerin aber nahe und gilt als Wunschnachfolgerin, die ihr politisches Vermächtnis fortsetzen könnte. Sie ist ähnlich unideologisch, pragmatisch, sozialpolitisch eher links, gesellschaftspolitisch aber wertkonservativ – sie lehnt etwa die gleichgeschlechtliche Ehe ab.
Mit der Entscheidung AKK nach Berlin zu holen, bremst die Kanzlerin auch Kritiker aus. Wie jene, die das Profil der Christdemokraten schärfen wollen und auf die jüngere Generation setzen.
Für Merkel zu riskant: Die CDU hadert mit ihrem Kurs der Mitte, diskutiert dies öffentlich wie nie. Ein junger Generalsekretär hätte es derzeit leicht, Merkel mit populären Ideen zu überholen.
Darin liegt auch die Chance des Amtes: Wer dort sein Profil entwickelt, kann es schnell zu etwas bringen. Merkel weiß das zu gut. Als die CDU 1998 unter Kohl eine Wahlniederlage erlitt, stieg sie zur Generalsekretärin auf. Niemand ahnte, dass die unscheinbare Politikerin aus der Uckermark so schnell Karriere machen würde.
AfD erstmals vor SPD
Laut einer Bild-Umfrage konnte die rechtspopulistische AfD (16 %) bundesweit erstmals die SPD (15,5 %) überf lügeln. Die Union hält bei 32 %.