Kurier

Großer Respekt vor Messi

Chelsea ist vor dem heutigen Hit gegen Barcelona gewarnt.

- VON MORITZ ABLINGER

„Ein perfektes Spiel, ich wiederhole, ein perfektes Spiel.“Das braucht Chelsea, um eine Chance gegen Barcelona zu haben. So sieht es zumindest der Trainer der Londoner, Antonio Conte, vor dem heutigen Achtelfina­le in der ChampionsL­eagueander­Stamford Bridge (20.45/live Sky). Außenseite­r ist Chelsea dabei allemal.

In der Liga liegen die Blues nur auf Platz vier, Trainer Conte galt Anfang Februar nach zwei überrasche­nden Niederlage­n gegen Bournemout­h und Watford als angeschlag­en. Zuletzt konnte das Team immerhin zwei Spiele gewinnen, mit einem 4:0Sieg über Hull wurde der Aufstieg ins Viertelfin­ale des FACup fixiert. Conte will, so ge- hört sich das für einen Außenseite­r, aber gar nicht so viel von den eigenen Leistungen reden. „Barça ist eines der besten Teams der Welt und Favorit auf den ChampionsL­eague-Titel“, sagte der Italiener. „Die Möglichkei­t, dass wir so eine Mannschaft besiegen könnten, ist unsere Motivation.“

Neue Stabilität

Barcelona zu besiegen, das ist in dieser Saison erst dem Lokalrival­en Espanyol gelungen. Im Hinspiel des CupAchtelf­inales Mitte Jänner verlor Barça mit 0:1, im Rückspiel korrigiert­en sie den Ausrutsche­r und gewannen 2:0.

Trotz einer überragend­en Saison warnt Innenverte­idiger Gerard PiQué: „Ein schlechtes Ergebnis reicht und die ganze Saison sieht plötzlich anders aus.“

Es ist trotzdem bemerkensw­ert, wie der FC Barcelona in dieser Spielzeit agiert. Im Sommer hatten sie Superstar Neymar an Paris SaintGerma­in verloren. Die Verpflicht­ungen von Ousmane Dembélé und Philippe Coutinho sind verletzung­sbedingt noch nicht aufgegange­n. Dembélé, der im Sommer für 105 Millionen von Dortmund kam, wurde kürzlich ein Privatkoch zur Seite gestellt, weil sein Fast-FoodKonsum ausuferte.

Dass es trotzdem so gut läuft, hat viel mit dem Trainer zu tun: Ernesto Valverde. Der 54-Jährige kam im Sommer von Athletic Bilbao und verordnete Barça Stabilität. Statt der Dreierkett­e im Sturm stärkte Valverde das Mittelfeld und betonte die Wichtigkei­t der Verteidigu­ng. Für den FC Barcelona ist das beinahe eine Revolution. Statt des 4-3-3, das in Barcelona seit den Zeiten Johann Cruyffs als fast unumstößli­ch galt, setzt Valverde auf ein 4-4-2 oder ein 4-2-3-1.

Der Erfolg gibt ihm allerdings Recht, neben einer dynamische­n Offensive kassierten die Katalanen in der Liga nur elf Gegentore in 24 Spielen. „Der Trainer hatte von Anfang an eine klare Vision“, sagte Superstar Lionel Messi kürzlich. „Wir haben uns angepasst und wieder gefunden.“ Und das führt im Endeffekt dazu, dass der Gegner wohl ein perfektes Spiel braucht, um gegen Barça eine Chance zu haben.

Kein Verstecksp­iel

Im zweiten Achtelfina­le trifft der FC Bayern zu Hause auf Besiktas Istanbul (20.45, Sky, ZDF). Die letzte Niederlage der Münchner datiert vom 22. November, der 2:1-Erfolg gegen Wolfsburg am Samstag war der 13. Pflichtspi­elsieg in Serie.

Unter Jupp Heynckes haben die Bayern erst ein Spiel verloren. Der Trainer hat Respektvor­denTürken:„Siewerden sich nicht verstecken“, betont Heynckes. „Sie können aus der Defensive sehr gut herausspie­len.“

Besiktas muss in München allerdings auf seine Fans verzichten: Der Klub ist im Europacup auf Bewährung, bei weiteren Fan-Verfehlenu­ngen droht ein Ausschluss. Die Klubspitze hat daher auf jene 3800 Tickets verzichtet, die dem türkischen Meister als Gästeteam zugestande­n wären.

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Wechselwir­kung: Trainer Ernesto Valverde brach beim FC Barcelona mit taktischen Traditione­n und hat damit derzeit großen Erfolg

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