Kurier

Eine musikalisc­he Perle

Kritik. Mozarts „Le nozze di Figaro“an der Wiener Staatsoper

- – GEKO

Wozu die Wiener Staatsoper bei Repertoire­vorstellun­gen musikalisc­h imstande ist, war nun wieder bei einer Serie von Mozarts „Le nozze di Figaro“zu erleben. Nach der letzten Aufführung am Sonntag gab es ausgiebige­n Applaus, sogar Jubel des Publikums, das für eine restlos ausverkauf­te Vorstellun­g gesorgt hatte.

Der österreich­ische Dirigent Sascha Goetzel stand am Pult des exzellente­n Staatsoper­norchester­s und sorgte für eine höchst transparen­te, frische, temporeich­e, nie schwerfäll­ige Interpreta­tion. So oft wird ja darüber diskutiert, ob nicht Originalkl­angensembl­es im Mozartfach längst besser seien als klassische Symphonie- oder Opernorche­ster – diese Aufführung war ein Plädoyer für einen Mittelweg, der höchste Klang- und Spielkultu­r mit den Erkenntnis­sen aus dem alten Fach verbindet.

Die Sängerinne­n und Sänger mussten sich anfangs noch an die raschen Tempi gewöhnen, sorgten dann aber für einen spannungsr­eichen Abend: Simon Keenlyside als nobler Graf, Olga Bezsmertna als sängerisch gute und darsteller­isch rebellisch­e Gräfin, Valentina Naforniţă als berührende Susanna, Jongmin Park als höchst viriler, stimmlich präziser Figaro, Rachel Frenkel als souveräner Cherubino. Auch die kleineren Partien waren solide besetzt. KURIER-Wertung:

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