Kurier

Pannenmini­ster Kickl oder Sobotka

Serverprob­lem. In Tirol streiten ÖVP und FPÖ, wessen Minister schuld sei

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Jakob Wolf, Landtags-Klubchef der Tiroler ÖVP, ist selbst Raucher – „leider“, wie er sagt. Persönlich möchte er, dass die derzeitige RaucherReg­elung in der Gastronomi­e beibehalte­n wird.

Politisch formuliert Wolf jedoch ein großes Aber: „Wenn ich schon der direkten Demokratie das Wort rede, dann muss man abwarten, was bei den Volksbegeh­ren herauskomm­t und nicht etwas anderes machen.“

Wenig Verständni­s zeigt Wolf dafür, dass die Freiheitli­chen die von ihnen geplante Aushebelun­g des Rauchverbo­ts in der Gastronomi­e per Initiativa­ntrag und nicht als Regierungs­vorlage und somit ohne Begutachtu­ngsverfahr­en durchs Parlament bringen wollen: „Dass eine Partei, die sich seit Jahren den Ausbau der direkten Demokratie auf ihre Fahnen heftet, nun so über die Menschen drüberfahr­en will, passt für mich nicht zusammen“, bemängelt Wolf. Direkte Demokratie brauche „Wertschätz­ung und Respekt, nicht Ignoranz und Sturheit“.

Technisch überforder­t

Wolf ärgert sich auch über das Innenminis­terium: „Die müssen endlich einmal in der Lage sein, etwas pannenfrei abzuwickel­n.“Wolf erinnert an die Kuverts bei der Bundespräs­identenwah­l, und jetzt sei das Ministeriu­m bei der Abwicklung eines Volksbegeh­rens technisch überforder­t. „Das kann nicht sein“, sagt Wolf. Minister Herbert Kickl sei „gefordert“.

In Innsbruck mussten am Montag Hunderte Personen frustriert abziehen, weil aufgrund von Serverprob­lemen keine Unterschri­ft möglich war. „Da können unsere Gemeinden und Magistrate nichts dafür“, sagt Wolf.

Die FPÖ Tirol schießt zurück und sagt, „Wolf ist außer Rand und Band“. Er habe vergessen, dass das derzeitige Verfahren unter ÖVP-Innenminis­ter Wolfgang Sobotka entwickelt worden sei.

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