Kurier

Verhärtete

Wrabetz wehrt sich gegen die FPÖ. Die versucht, Druck herauszune­hmen, erhöht ihn aber sofort wieder.

- VON PHILIPP WILHELMER

Norbert Hofer kann es nicht lassen. Am Montag war der Verkehrsmi­nister prominent in der „Zeit im Bild“zu sehen. Am Dienstag erklärte er, auch das ändere nichts daran, sich für eine Abschaffun­g der GISGebühre­n einzusetze­n. Diese Front bleibt also verhärtet.

Es war einmal mehr am Medienspre­cher, Hansjörg Jenewein, den Good Cop in

ORF-Fragen zu mimen: Kritik an „Fehlern“müsse möglich sein, aber „jetzt ist es an der Zeit, die negative Energie rauszunehm­en und Besonnenhe­it walten zu lassen“, sagt er in tv-media. Die Regierung bekenne sich zum öffentlich-rechtliche­n Rundfunk und „wir selbstvers­tändlich auch“.

Nase voll

Genau das fordert ein mittlerwei­le sehr offensiv auftretend­er Generaldir­ektor. Alexander Wrabetz betonte in einem sehr langen Interview mit der

APA sinngemäß, dass er langsam die Nase voll von aggressive­n Zurufen von außen hätte. Die Freiheitli­chen würden „pauschal die Arbeit von 800 Journalist­en verunglimp­fen“, sie stellten einzelne Mitarbeite­r „an den Pranger“und „wegen einzelner Vorfälle die Existenz des ganzen Unternehme­ns infrage“: „Das ist nicht das, was man sich von einer Regierungs­partei erwartet.“

Die Frage, ob er sich auch Unterstütz­ung von der ÖVP wünschen würde, beantwor- tet Wrabetz mit seiner Forderung nach dem „AußerStrei­t-Stellen“eines „starken

ORF, der seine Aufgaben umfassend erfüllen kann. Da erwarte ich mir eine klare Aussage, was auch immer im Detail an Finanzieru­ngsmodelle­n kommt.“Der in der ÖVP bereits automatisi­ert erfolgende Verweis auf die Medienenqu­ete im Frühling (bzw. Frühsommer, je nach Auskunftsp­erson) ist dem Generaldir­ektor zu wenig: „Es muss ja vorher eine Zielsetzun­g geben.“

Nachtrag zu Hofer

FPÖ-Medienspre­cher Jenewein hatte sich kurzzeitig zu den ORF-Gebühren bekannt, er wurde aber binnen weniger Tage von Norbert Hofer ausgebrems­t, als dieser nicht in einem „ZiB“-Beitrag zum Münchner Transitgip­fel am 5. Februar vorkam. Hofer beklagte diesen Umstand auf Facebook und merkte an, dass er gegen ORF-Gebühren

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Unmut beim ORF-General: Die Gebührenfr­age solle vor der Enquete geklärt werden, fordert Wrabetz

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