Reed-Chef: Messen bringen 270 Millionen Euro Wertschöpfung für Wien
„Österreich ist Messeland und Wien ist Messestadt“, erklärt Benedikt Binder-Krieglstein, seit 1. November Geschäftsführer der Reed Messe (britischerKonzern, 350Mitarbeiter in Österreich, Umsatz: knapp 100 Mio. Euro). 38 Messen veranstaltet Reed regelmäßig von den Büros in Wien, Linz und Salzburg aus. Mit einer satten Wertschöpfung. AlleininWien, nachParis die wichtigste Messe- und Kongressstadt Europas, beträgt diese 270 Mio. Euro im Jahr. Die Faktoren Kultur, Sicherheit und die Lage seien dafür verantwortlich. BinderKrieglstein lobt in dem Zusammenhang das Vienna Convention Büro und den Wien Tourismus als Joker. „Die kurbeln Wien als Kongress- und Veranstaltungsort unheimlich gut an.“
Der durchschnittliche Wien-Tourist gebe 235 Euro amTagaus.„DerKongresstourist aber über 500 Euro“, so Binder-Krieglstein. Allein in
Binder-Krieglstein.
Wien würden jährlich 900.000 Menschen durch die Messe marschieren – und zugleich dafür sorgen, dass der Flughafen belebt ist, die Restaurantsstärkergebucht werden, die Hotels Gästebekommen.
Kein alter Hut
Interessant ist, dass Messen auch in der digitalen Zeit nicht aus der Mode kommen. Das Konzept ist uralt, geht aber immer noch sehr gut auf. Das zeigt etwa die größte Publikumsmesse Österreichs, dieViennaAutoShowundFerien-Messe. Binder-Krieglsteinerklärtdasso: „Messensindimmernochein Erlebnis. Die Menschen suchen die gemeinsame Leidenschaft. Je mehr Vereinsamung und Digitalisierung es gibt, destomehrbrauchtman das persönliche Erlebnis in derGruppe.“Auchdiesimple Strategie, weibliche und männliche Themen miteinanderzukombinieren, gehe gutauf.„WährenddieHerren zurAutoshowgehen, sinddie DamenbeiderFerienmesse.“
Der Trend geht in Richtung Spezialisierung. „Wir haben eine Messe, die heißt ’KrusteundKrume’unddreht sichnurumsBrot.“AuchwürdenMessenkleinteiligerwerden. Initiativen wie Street Food Markets oder Fashion Markets seien nichts anderes alsMessen– undbelebenden Markt.