Kurier

„Mit gedopten Sportlern vergleiche ich mich nicht“

Anschieber. Marco Rangl wollte Fußball-Profi werden, dann verdrückte er den Riesen-Burger. Jetzt startet er bei Olympia

- – FLORIAN PLAVEC

„Ich war der Erste, der im XXL-Restaurant Jaitz in Hornstein den Burger komplett verputzt hat“, sagt Marco Rangl über seine Meisterlei­stung. „Die wollten sogar ein Foto von mir aufhängen.“

Doch der Sieg gegen den XXL-Burger war dem 27-Jährigen nicht genug, er wollte mehr erreichen, wollte zu Olympia. Ab Samstag startet er im Viererbob „Österreich 2“mit Pilot Markus Treichl in den Bewerb. Als dritter Burgenländ­er bei den Spielen neben Snowboarde­rin Julia Dujmovitsu­ndEiskunst­läuferin Miriam Ziegler.

Mit seinen 103 Kilogramm, verteilt auf 1,83 Meter, ist Rangl 53 kg schwerer als die Eiskunstlä­uferin. 180 kg schafft er im Bankdrücke­n, 130 kg legt er sich bei Kniebeugen auf. Sein Job im Bob: Anschieben. In wenigen Sekundenwi­rddie(inklusive Besatzung) mehr als 600 Kilogramm schwere Fuhre beschleuni­gt. Ist die Startzeit um wenige Hundertste­l langsamer, potenziert sich das im Laufe der Fahrt auf mehrere Zehntel. „Ich habe sogar drei Kilo abgenommen, um spritziger zu sein“, sagt Rangl, der nie geplant hatte, einmal ein Winterspor­tler zu werden.

„Eigentlich wollte ich Fußball-Profi werden“, erzählt der ehemalige Landesliga-Spieler. „Ich war immer der Schnellste auf dem Platz, leider habe ich mich beim Sprinten oft verletzt.“

Neue Wege

Dann stellte er sein Training um, baute Muskelmass­e auf und wurde von einem Leichtathl­etik-Trainer entdeckt. „Im Jänner 2013 habe ich gezielt mit dem Leichtathl­etikTraini­ng begonnen, im Februar war ich Staatsmeis­ter.“In 10,78 Sekunden lief er die 100 Meter. Eindrucksv­oll, doch zu wenig für die Weltklasse. „Außerdem vergleiche ich mich nicht mit Sportlern, die gedopt sind.“Logisch war für den massigen Sprinterde­rSchrittzu­mBobsport. Im Oktober 2013 saß er zum ersten Mal im Bob – mit Erfolg. „Bei den Sommerspie­len hätte ich es nie zu Olympia gebracht. Jetzt bin ich halt im Winter dabei. Das ist um nichts schlechter.“

Abgeschlos­sen wurde gestern der ZweierbobB­ewerb der Damen. Hengster/Kleiser wurden Zehnte, Beierl/Hahn kamen auf Platz 18. Gold ging an die Deutschen Jamanka/Buckwitz.

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Der Viererbob: Markus Treichl steuert „Österreich 2“
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