Kurier

Elektrisch gedieselt

- HORST BAUER horst.bauer@kurier.at

Was in vielen Zukunftssz­enarien unter „elektrifiz­iert“firmiert, hat meist mehr mit Verbrennun­gsmotoren zu tun, als gerne wahrgenomm­en wird.

Seit der Diesel-Affäre hat der Verbrennun­gsmotor insgesamt schlechte Karten inder Öffentlich­keit. Wer immer sich in Diskussion­en oder privatem Sm all Talk fortschrit­tlich geben will, zeigt sich überzeugt davon, dass es sich dabei um alte Technologi­e handelt. Egal, ob mit Benzin oder Diesel betrieben, er sei schlicht überholt und würde ohnehin in Kürze von Elektromot­oren ersetzt werden.

Untermauer­t wird diese Einschätzu­ng von Zukunfts szenarien und Experten-Prognosen, in deren Zahlenwerk unter dem Begriff „elektrifiz­iert“vieles zusammenge­fasst wird, was man gerne als „elektrisch“versteht, mit reinem Elektroant­rieb aber nichts zu tun hat.

Was dabei gerne vergessen bzw. unter den Tisch fallen gelassen wird, ist der Umstand, dass bei Hybrid-und erst recht bei P lug-inHybrid-Antrieben Verbrennun­gsmotoren im Einsatz sind. Diese weiter zu entwickeln und noch effiziente­r und abgasärmer zu machen, ist daher weiterhin eine der zentralen Aufgaben der Hersteller. Auch wenn sie derzeit nicht soviel Applaus dafür bekommen wie für Meldungen über neue Batterien.

Und wie der Genfer Autosalon zeigen wird, feiert sogar der verpönte Diesel als Basis von Plug-in-Hybrid-Modellen ein Comeback. Eine pragmatisc­he Lösung, weil damit die Praxis-Verbrauchs­werte der Teilzeit-Stromer sinken können. Und diebe treffenden Modelle gehen inder öffentlich­en Wahrnehmun­g weiter als Elektro- Autos durch.

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