Elektrisch gedieselt
Was in vielen Zukunftsszenarien unter „elektrifiziert“firmiert, hat meist mehr mit Verbrennungsmotoren zu tun, als gerne wahrgenommen wird.
Seit der Diesel-Affäre hat der Verbrennungsmotor insgesamt schlechte Karten inder Öffentlichkeit. Wer immer sich in Diskussionen oder privatem Sm all Talk fortschrittlich geben will, zeigt sich überzeugt davon, dass es sich dabei um alte Technologie handelt. Egal, ob mit Benzin oder Diesel betrieben, er sei schlicht überholt und würde ohnehin in Kürze von Elektromotoren ersetzt werden.
Untermauert wird diese Einschätzung von Zukunfts szenarien und Experten-Prognosen, in deren Zahlenwerk unter dem Begriff „elektrifiziert“vieles zusammengefasst wird, was man gerne als „elektrisch“versteht, mit reinem Elektroantrieb aber nichts zu tun hat.
Was dabei gerne vergessen bzw. unter den Tisch fallen gelassen wird, ist der Umstand, dass bei Hybrid-und erst recht bei P lug-inHybrid-Antrieben Verbrennungsmotoren im Einsatz sind. Diese weiter zu entwickeln und noch effizienter und abgasärmer zu machen, ist daher weiterhin eine der zentralen Aufgaben der Hersteller. Auch wenn sie derzeit nicht soviel Applaus dafür bekommen wie für Meldungen über neue Batterien.
Und wie der Genfer Autosalon zeigen wird, feiert sogar der verpönte Diesel als Basis von Plug-in-Hybrid-Modellen ein Comeback. Eine pragmatische Lösung, weil damit die Praxis-Verbrauchswerte der Teilzeit-Stromer sinken können. Und diebe treffenden Modelle gehen inder öffentlichen Wahrnehmung weiter als Elektro- Autos durch.